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Weko ermittelt gegen weitere acht Strassenbauunternehmen

Nun sind die Namen von acht weiteren Baufirmen veröffentlicht worden, gegen die die Weko eine Untersuchung wegen illegaler Preisabsprachen eingeleitet hat. Es handelt sich dabei um die Grossen der Branche.

Südostschweiz
29.05.13 - 13:00 Uhr
Wirtschaft

Chur. – Die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat ihre Untersuchung über Preisabsprachen von Unternehmen im Bündner Strassenbau ausgedehnt. Die Namen von weiteren acht Firmen wurden am Dienstag im «Schweizerischen Handelsamtsblatt» veröffentlicht. Zu den 17 bereits bekannten Firmen – vornehmlich aus dem Engadin – kommen: A. Käppeli’s Söhne AG, Catram AG, Cellere AG Graubünden, Kibag Bauleistungen AG, Schlub AG Nordbünden, Toldo Strassen- und Tiefbau AG, Walo Bertschinger AG sowie die Zindel Gruppe AG hinzu. Die Unternehmen aus Nordbünden gehören zu den ganz Grossen im Bündner Strassenbau.

«Kenntnis über Abreden»

Die Weko begründet ihre Untersuchung damit, dass sie «Kenntnis über allfällige Abreden zwischen Unternehmen, namentlich in den Bereichen Hoch-, Tief- und Strassenbau, sowie mit Unternehmen in den dazu vorgelagerten Märkten einschliesslich Transportdienstleistungen im Kanton Graubünden» habe. Es bestünden Anhaltspunkte dafür, dass diese Abreden, welche «insbesondere die Zuteilung von Ausschreibungen sowie die Aufteilung von Bauprojekten bzw. Kunden» beträfen, unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen darstellten, schreibt die Weko im «Schweizerischen Handelsamtsblatt». Dabei handle es sich um Abreden, die den Wettbewerb auf einem Markt für bestimmte Waren oder Leistungen erheblich beeinträchtigten und sich nicht durch Gründe der wirtschaftlichen Effizienz rechtfertigen liessen. Zudem Abreden, die zur Beseitigung wirksamen Wettbewerbs führten.

17 Unternehmen im Oktober

Bereits im vergangenen Oktober hatte die Weko ihre Untersuchungen über illegale Preisabsprachen im Bündner Strassenbau eingeleitet. Betroffen waren damals die folgenden 17 Firmen: Alfred Laurent AG, Bezzola Denoth AG, Fabio Bau GmbH, Foffa Conrad AG, Implenia Bau AG, Impraisa da fabrica Margadant, Impraisa Mario GmbH, Hew AG Bauunternehmung Chur, Koch AG Ramosch, Lazzarini AG, Palatini AG Untervaz, René Hohenegger Sarl, Zeblas Bau AG, Marcus Wetzel, Rusena-Betun SA, Sosa gera SA und Uina SA sowie Ingenieurbüros.

Auch Baumeisterverband betroffen

Ebenfalls in die Untersuchungen eingeschlossen wurde der Graubündnerische Baumeisterverband. Wie Geschäftsführer Andreas Felix auf Anfrage sagte, hat der Verband nach wie vor keine Kenntnisse zu den kritisierten Absprachen im Baugewerbe.

Laut Weko-Vizedirektor Frank Stüssi werden die Untersuchungen noch einige Zeit dauern. In der Regel würden die Ermittlungen des Sekretariats rund eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Rund ein halbes Jahr würde dann noch für die Entscheidungsphase verwendet. Der Entscheid werde veröffentlicht. (be)

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