Bündner Premiere bei Swissgrid

Der Kanton Graubünden hält neu 0,5 Prozent der Aktien der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid AG. Dies teilte der Kanton am Donnerstag mit. «Der Kauf hat für Graubünden ein grosse Bedeutung», sagte Regierungsrat Christian Rathgeb auf Anfrage von Radio Südostschweiz. «Die Stromübertragungsnetze gehören zu den wichtigsten Infrastrukturen im Land.» Dass sich Graubünden nach zweijährigen Verhandlungen daran beteiligen konnte, sei wichtig für die Versorgungssicherheit. «Darüber hinaus ist es eine der besten Finanzanlagen, die man als Kanton haben kann», so Rathgeb.

Auslöser waren die KHR

Graubünden ist aktuell der einzige Kanton, der eine Swissgrid-Beteiligung erworben hat. Bisher ist erst eine Schweizer Stadt direkt an der Netzgesellschaft beteiligt. Einen ansehnlichen Teil der Aktien der Swissgrid AG liegt zwar bei der öffentlichen Hand. Die Beteiligungen werden aber meist lediglich indirekt durch Kantone und Städte gehalten.

Die Kraftwerke Hinterrhein AG (KHR) war laut dem eidgenössischen Stromversorgungsgesetz verpflichtet, ihre Übertragungsnetzbereiche auf Swissgrid zu übertragen. Im Gegenzug wurde die KHR Anfang 2013 Swissgrid-Aktionärin. Nach Bereinigung von entsprechenden Abrechnungen bot die KHR dem Kanton und weiteren Aktionären an, diese Aktien zu übernehmen. Daraufhin beschloss die Bündner Regierung, Swissgrid-Aktien zu erwerben. Der Erwerb dient laut Mitteilung auch der Umsetzung der Bündner Wasserkraftstrategie 2022–2050.

Swissgrid betreibt das nationale Stromübertragungsnetz. Die Gesellschaft hat den Auftrag, für den diskriminierungsfreien, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Übertragungsnetzes zu sorgen und die Stromversorgung in der Schweiz sicherzustellen.