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Pischabahn: «Kosten höher als Ertrag»

Wie soll die defizitäre Davoser Pischabahn neu positioniert werden? Der Verein Pro Pischa fordert eine Abkehr von der Defensivstrategie und kritisiert, dass die Bergbahn am World Economic Forum 2014 ihren Betrieb ganz einstellen wird.

Südostschweiz
06.08.13 - 22:16 Uhr

Davos. – Die Davoser Pischabahn hat das Geschäftsjahr 2012/13 mit einem horrenden Verlust von 456 000 Franken abgeschlossen («suedostschweiz.ch» berichtete). Wie das Unternehmen kürzlich mitteilte, werden derzeit mögliche Optionen für ein zukünftiges und nachhaltiges Betriebsmodell gesucht, weil das bestehende Freeride-Konzept nicht mehr genügt. Bereits beschlossene Sache ist, dass dem ganzen Bergbahnbetrieb während des World Economic Forum (WEF) 2014 rund eine Woche lang der Stecker gezogen wird. Die Frequenzen am WEF seien sehr schwach und die variablen Kosten höher als der Ertrag, ist im Mediencommuniqué zum Geschäftsbericht 2012/13 festgehalten.

Bereits am WEF 2013 geschlossen

Schon vor dem letzten WEF hatte der Pischa-Verwaltungsrat kurzfristig beschlossen, den Betrieb der zwei einzigen Skilifte aus Kostengründen einzustellen. Philip Bodmer, Kopräsident des Vereins Pro Pischa, kann auch für die erneute Schliessung, die jetzt das ganze Gebiet betrifft, keinerlei Verständnis aufbringen. «Wir beurteilen das nach wie vor als negativ. Das ist eine Einschränkung des Angebots», sagte Bodmer gestern auf Anfrage.

Zukunft als «Generationen-Berg»?

In welcher Art und Weise könnte eine Neupositionierung der Pischabahn gestaltet werden? Nach Bodmers Ansicht wäre ein «3-Generationen-Berg» ein prüfenswertes, nachhaltiges Konzept. Das Pischa-Schneesportgebiet solle von Grosseltern, Eltern und Kindern frequentiert werden.

Dafür wären allerdings die heutigen Transportanlagen – Bügellifte – nicht geeignet. Bodmer stimmt zu: «Das würde Investitionen erfordern, dem ist schon so. Aber das wäre eine Vorwärts- und nicht einfach eine Defensivstrategie.» Die Pischabahn befinde sich «ein bisschen in einer Todesspirale», denn es werde nichts mehr investiert und die Anlagen seien veraltet. Deshalb sei das Schneesportgebiet für den Gast weniger attraktiv, so Bodmer.

Der Verwaltungsrat der Sportbahnen Pischa AG hat angekündigt, dass konkrete Resultate zur Neuausrichtung bis Ende der Wintersaison 2013/14 vorliegen sollen. (béz)

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