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Eine Patenschaft unterstützt Sanierung der Alp Fitteren

Glarus Süd freut sich über die Spende der Patenschaft für Berggemeinden Schweiz in Höhe von 234'750 Franken für die Alp Fitteren in Engi. Diese war zuvor seit 1963 nicht saniert worden.

Südostschweiz
03.11.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Mehr Platz zum Arbeiten: Die Alphütte hat nun einen Anbau, Wohn- und Arbeitsbereich sind voneinander getrennt.
Mehr Platz zum Arbeiten: Die Alphütte hat nun einen Anbau, Wohn- und Arbeitsbereich sind voneinander getrennt.
PRESSEBILD

Die Sanierung der Alphütte auf der Alp Fitteren wird von Schweizer Patenschaft für Berggemeinden mit rund 235'000 Franken unterstützt, wie es in einer Medienmitteilung der Patenschaft heisst. Der Vorstand der «Schweizer Patenschaft für Berggemeinden» hat Beiträge von 1,25 Millionen Franken für über 30 Projekte in zwölf Kantonen beschlossen.

Dankbarkeit in Glarus Süd

Die Gemeinde Glarus Süd zählt 39 Alpen, was belastend sein kann für eine Gemeinde mit knapp 10'000 Einwohnern. Darum ist man sehr froh um die grosszügige Zuwendung der Patenschaft. Gemeinderat Kaspar Luchsinger zeigt sich glücklich: «Dank der Patenschaft können wir rund einen Viertel der Restkosten abziehen, das ist eine grosse Freude.» Bisher wurden vom Bund und Kanton 115'000 Franken Subventionen beigesteuert. Somit sind von der etwas über eine Million Franken, die 2018 an der Gemeindeversammlung gutgesprochen wurden, noch rund 680'000 Franken Restbetrag für Glarus Süd übrig. Die Patenschaft sucht weiterhin nach Gönnern und Gönnerinnen für das Projekt.

Der Zustand der Alphütte oberhalb von Engi auf 1777 Metern über Meer auf dem Mittelstafel ist nicht mehr in Ordnung gewesen. Seit der Erbauung 1963 wurden noch keine Renovationen vorgenommen. Das führte dazu, dass Teilarbeiten der Käseproduktion unter einem Notdach neben der Hütte erledigt werden mussten. Da diese Lage nicht kompatibel war mit den Vorschriften betreffend Hygiene, Tierwohl, Gewässerschutz und Lebensmittelsicherheit, wurde eine Sanierung immer dringlicher.

Sanierung ist abgeschlossen

Die Milchverarbeitung wird neu im mittleren der drei Stafel vorgenommen. Auch wurde eine Schmutzschleuse eingebaut. Damit Wohn- und Arbeitsbereich getrennt sind und genug Platz für die verschiedenen Arbeitsschritte vorhanden ist, hat die Alphütte jetzt einen Anbau und vier einzelne Schlafräume. Die Wasserversorgung und die elektrischen Anlagen entsprechen dank der Sanierung den heutigen Bedürfnissen. Das Abwasser wird ordnungsgemäss gesammelt und rinnt nicht mehr unkontrolliert in den Wald. «In den nächsten vierzig bis fünfzig Jahren müssen keine Sanierungen mehr vorgenommen werden», sagt Kaspar Luchsinger.

Die Sanierung begann im August 2019 und wurde diesen Sommer grösstenteils abgeschlossen. «Es sind nur noch kleinere Arbeiten nötig», so Luchsinger. Was die Sanierung nun kostet, ist noch nicht klar. «Die definitive Abrechnung muss noch gemacht werden», sagt Adolf Tschudi, Departementsleiter Wald und Landwirtschaft von der Gemeinde Glarus Süd.

Die Patenschaft
Die Patenschaft Berggemeinden Schweiz engagiert sich für finanzschwache Gemeinden im Berggebiet und Jura durch Gönner und Gönnerinnensuche. Schulen, Hochwasserschutz und Wasserversorgung sollen dazu beitragen, dass diese Berggemeinden weiterhin bewohnbar bleiben können. Die Patenschaft prüft die von den Gemeinden gestellten Gesuche auf Unterstützungswürdigkeit und Subventionsmöglichkeiten. Präsident dieser Patenschaft ist Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz. (dae)

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