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«Jeder, der einen Heli sieht, soll an Mollis denken»

Im Rahmen des Helitags in Näfels spricht der Glarner Standortförderer Christian Zehnder über die grosse Helikompetenz im Kanton und über die Vorteile des Standortes Mollis für die internationale Helikopterbaufirma Kopter.

Daniel
Fischli
12.02.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Helikopterbauer Kopter ist ein innovativer und wichtiger Arbeitgeber im Kanton Glarus.
Helikopterbauer Kopter ist ein innovativer und wichtiger Arbeitgeber im Kanton Glarus.
SASI SUBRAMANIAM
  1. Der Kanton Glarus hat den Helitag mitorganisiert. Welche Bedeutung hat der Anlass für das Glarnerland?
    Wir haben im Kanton Glarus auf kleinem Raum viele Firmen, die Helikompetenzen haben. Mit dem Helitag wollen wir erreichen, dass der Name Mollis mit dem Begriff Helikopter verknüpft wird, dass jeder, der einen Heli sieht, an Mollis denkt. Seit einiger Zeit werde ich auswärts oft scherzhaft gefragt, ob ich mit dem Helikopter angereist sei. Wir wollen einerseits, dass sich noch mehr Firmen hier ansiedeln. Und andererseits, dass diese Firmen dann auch ihre Fachkräfte finden. Kopter zum Beispiel ist auf ganz viele Ingenieure angewiesen, die wir hier im Kanton nicht selber ausbilden. Mollis muss also für Hochschulabgänger auf der Landkarte sein.
  2. Die Nachricht über den Verkauf von Kopter an Leonardo ist zwei Wochen vor dem Helitag gekommen. Welchen Einfluss hat sie gehabt?
    Es ist natürlich ein Zufall, dass diese Nachricht gerade jetzt gekommen ist. Und sie hat bewirkt, dass sich noch mehr Teilnehmer angemeldet haben, die wohl aus erster Hand erfahren wollten, was mit Kopter passiert.
  3. Wenn Kopter wegzieht, verliert das Molliser Helikopter-Kompetenzzentrum sein Aushängeschild. Wie gross wäre der Verlust?
    Es wäre nicht nur für den Flugplatz ein grosser Verlust, sondern auch für die Gemeinde und den Kanton. Wir rechnen damit, dass Kopter bis zu 500 Arbeitsplätze haben wird. Die Firma wäre dann eine der grössten Arbeitgeberinnen im Kanton. Es wäre ein Drama, wenn sie weggehen würde. Wir gehen aber nicht davon aus, dass es so weit kommen wird.
  4. Was spricht für den Standort Mollis?
    Die Schweiz ist das innovativste Land der Welt und hat die besten Lebensbedingungen. Die Schweiz ist attraktiv für hochqualifizierte Leute: Wir sind ein Einwandererland. Wir haben mit der ETH die beste Hochschule des Kontinents. Die Steuern sind tiefer als in der EU und und und. Leonardo wäre schlecht beraten, wenn der Standort Mollis aufgegeben würde.
  5. Was unternimmt der Kanton, um Kopter hier zu halten?
    Wir machen jetzt nicht mehr als noch vor zwei Wochen. An den raumplanerischen Voraussetzungen, damit Kopter sich entwickeln kann, arbeiten wir seit Jahren. Wir werden jetzt sicher mit den neuen Eigentümern das Gespräch suchen, um den Standort vorzustellen. Wir wollen Leonardo die Möglichkeiten von Mollis zeigen, denn Mollis ist ein Trumpf für Leonardo.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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