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Dank Bilten wird das Pet-Recycling gestärkt

Schweizweit gibt es rund 3000 neue Sammelstellen für Pet-Recycling. Damit ist das Ziel für den Verein Pet-Recycling Schweiz aber noch nicht erreicht, 1000 mehr soll es noch geben. Mit ein Grund für den Ausbau des Sammelstellennetzes ist die Pet-Verwertungsanlage in Bilten.

Südostschweiz
08.01.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Recycling
«Wenn es für die Konsumenten besonders einfach ist, werden sie das Angebot auch nutzen», sagt Stefanie Brauchli, Mediensprecherin Pet-Recycling.
MARCO HARTMANN

Der Verein Pet-Recycling Schweiz hat 2019 knapp 3000 neue Sammelstellen bei Firmen, Fitnesscentern, Schulen, Detailhandel und an anderen Orten eröffnet, dies mit rund 14 300 neuen Sammelbehältern. Insgesamt gibt es nun etwas über 53 000 Sammelstellen in der Schweiz.

Ein mittelfristiges Ziel sind 4000 neue Sammelstellen im öffentlichen Raum – also noch 1000 mehr –, wie Stefanie Brauchli, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Pet-Recycling Schweiz, gestern auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erläuterte.

Mit dem Ausbau des Sammelstellennetzes im öffentlichen Raum und der Inbetriebnahme der modernsten Pet-Verwertungsanlage Europas in Bilten sei das Schweizer Pet-Recycling im Jahr 2019 weiter gestärkt worden, heisst es in einer Medienmitteilung.

Die Grundlage gelegt

2018 betrug die Recycling-Quote für Pet 82 Prozent, dies entspricht dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Quote für 2019 sei leider noch nicht bekannt, führte Brauchli aus. Diese werde frühestens im Herbst 2020 vom Bundesamt für Umwelt herausgegeben. «Aber mit dem Ausbau des Sammelstellenetzes haben wir hier sicher die Grundlage für die Quotenerhöhung gelegt.»

Zusammen mit diversen Städten und Gemeinden, aber auch mit den SBB, baue Pet-Recycling Schweiz aktuell gezielt die Sammlung unterwegs an öffentlichen und stark frequentierten Plätzen aus. Denn unterwegs landeten nach wie vor viele Pet-Flaschen in den Abfallbehältern.

«Grosses Potenzial vorhanden»

«Hier ist also noch ein grosses Potenzial vorhanden», sagte Brauchli. «Wir sind überzeugt davon, dass mit dem Ausbau des Sammelstellennetzes unterwegs auch die Quote steigen wird. Denn wenn es für die Konsumenten und Konsumentinnen besonders einfach ist und sie ihre Pet-Flaschen jederzeit und überall entsorgen können, werden sie das Angebot auch nutzen und ihre Flaschen korrekt entsorgen.»

Gemäss Mitteilung konnte der durchschnittliche Rezyklat-Anteil in Schweizer Pet-Getränkeflaschen von ungefähr 30 Prozent Anfang des Jahres auf fast 40 Prozent Ende 2019 gesteigert werden. Besonders erfreulich sei, dass 2019 die ersten Flaschen aus 100 Prozent Recycling-Pet auf den Markt kamen. Die Schweiz habe so ihre weltweite Spitzenposition beim Einsatz von sogenanntem R-Pet ausbauen können. Zum Vergleich: Deutschland, die Nummer 2, komme aktuell auf eine Wiedereinsatzquote von knapp unter 30 Prozent.

Bilten fast einzigartig

Wie Brauchli erläuterte, gibt es in der Schweiz zwei Verwertungsanlagen (Poly Recycling in Bilten, Recy Pet in Frauenfeld) und drei Sortieranlagen (Müller Recycling in Frauenfeld, RC Plast in Grandson, Trans Cycle in Neuenhof). Alle in der Schweiz gesammelten Pet-Flaschen werden in diesen Anlagen verwertet. In Transport, Sortierung und Verwertung sind etwa 250 Personen beschäftigt. (sda)

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