Die Rega lässt in Zukunft auch Drohnen nach Vermissten suchen
An der Jahresbilanz-Medienkonferenz der Rega war das Jahr 2018 nur ein Nebenschauplatz. Interessiert hat vor allem die neue, selbstentwickelte Such-Drohne. Sie soll ab 2020 im Einsatz stehen.
An der Jahresbilanz-Medienkonferenz der Rega war das Jahr 2018 nur ein Nebenschauplatz. Interessiert hat vor allem die neue, selbstentwickelte Such-Drohne. Sie soll ab 2020 im Einsatz stehen.
Anlässlich ihrer Jahresmedienkonferenz hat die Rega am Freitag ein neues Einsatzmittel zur Suche von vermissten Personen vorgestellt: Die neu entwickelte Rega-Drohne soll selbständig grossflächige Suchgebiete abfliegen und ist mit verschiedenen Sensoren wie beispielsweise einer Wärmebildkamera ausgestattet. Damit steht künftig ein weiteres Einsatzmittel für die Suche nach Menschen in Not zur Verfügung.
Seit rund eineinhalb Jahren arbeitet die Rega an ihrem eigenen Drohnen-Projekt. Die Rega-Drohne soll künftig bei Sucheinsätzen für vermisste, verletzte oder erkrankte Personen ergänzend zum Einsatz kommen, beispielsweise wenn schlechte Sichtverhältnisse den Einsatz eines Helikopters verunmöglichen. Verschiedene Sensoren an Bord der Drohne, darunter eine Wärmebildkamera, ermöglichen die Ortung von Vermissten. Ihre Signale und diejenigen der Kamera für Tageslicht werden mithilfe einer lernenden Software in Echtzeit an Bord der Drohne kategorisiert. Bis das Drohnen-System ab 2020 bei Suchaktionen eingesetzt werden kann, stehen weitere umfangreiche Testflüge an.
«Die Rega setzt seit ihrer Gründung modernste Technologien ein, um die Luftrettung weiter zu verbessern und noch mehr Menschen in Not zu helfen», sagt CEO Ernst Kohler. «Ich bin überzeugt, dass die Rega-Drohne das Einsatzspektrum der Rega nochmals erweitern wird», so Kohler. Ein Drohnen-System, das die Anforderungen der Rega erfülle, existiere auf dem Markt bisher nicht. Insbesondere die Möglichkeit, eine verhältnismässig kleine, leichte und flexible Drohne über mehrere Kilometer Distanz und während mehrerer Stunden Einsatzdauer ohne Sichtverbindung zum Drohnen-Piloten einzusetzen, gebe es noch nicht.
Mit drei Rotorblättern und einem Rotordurchmesser von etwas mehr als zwei Metern sieht die neue Rega-Drohne aus wie ein Mini-Helikopter und hat äusserlich nicht viele Gemeinsamkeiten mit handelsüblichen Multikopter-Drohnen. Bei einem Sucheinsatz fliegt sie in einer Höhe von 80 bis 100 Metern dank Satellitennavigation präzise und autonom grossflächige Suchgebiete auf einer vordefinierten Route ab. (ofi)
Das Rega-Jahr 2018
Die Einsatzzentrale der Rega organisierte im Jahr 2018 total 17'124 Einsätze und damit 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt entspricht das rund zwei Einsätzen pro Stunde – am Tag und in der Nacht. Dabei betreuten die Rega-Crews 11'579 Patienten (+7,3 Prozent), was ungefähr 32 Patienten pro Tag entspricht.
Im Jahr 2018 betrug der Betriebsertrag der Rega 166,2 Millionen Franken. Demgegenüber stand ein Betriebsaufwand von 164,1 Millionen Franken. Daraus resultiert ein positives Betriebsergebnis von 2,0 Millionen Franken.
Im vergangenen Jahr investierte die Rega vor allem in die Modernisierung der Rega-Flotte sowie in grössere IT-Projekte. (ofi)
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