×

Produktionsengpässe bremsen Adidas aus

Der Sportartikelkonzern Adidas wird in diesem Jahr von Produktionsengpässen ausgebremst. Die Nachfrage im mittleren Preissegment sei so hoch, dass sie zumindest im ersten Halbjahr «nicht sofort vollständig bedient werden» könne, räumte das Unternehmen ein.

Agentur
sda
13.03.19 - 09:25 Uhr
Wirtschaft
Der Sportartikelhersteller kann die hohe Nachfrage nicht sofort vollständig bedienen - eigentlich ein schönes Problem. (Archivbild)
Der Sportartikelhersteller kann die hohe Nachfrage nicht sofort vollständig bedienen - eigentlich ein schönes Problem. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/MATTHIAS SCHRADER

Dadurch werde der Umsatz in diesem Jahr wechselkursbereinigt nur um fünf bis acht Prozent zulegen, erklärte Adidas am Mittwoch zur Bilanzpressekonferenz. Ohne die Nachschubprobleme wären ein bis zwei Prozentpunkte mehr drin gewesen.

Mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China hätten die Engpässe nichts zu tun, sondern mit dem starken Wachstum in den USA, betonte Vorstandschef Kasper Rorsted im Wirtschaftssender CNBC. «Das ist ein Nachfrageproblem. Das ist sehr ärgerlich.» Die meisten Sporttextilien weltweit werden in Asien gefertigt. Konkurrenten wie Nike und Puma haben bisher nicht über Produktionsengpässe berichtet.

Gewinnplus erwartet

Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll bei Adidas 2019 trotzdem um zehn bis 14 Prozent auf 1,88 bis 1,95 Milliarden Euro steigen. Analysten erwarten im Schnitt 1,93 Milliarden. Grund dafür sind erneut gesteigerte Margen: 11,3 bis 11,5 (10,8) Prozent erwartet der Konzern.

Im vergangenen Jahr hat Adidas den Umsatz währungsbereinigt um acht Prozent auf 21,9 Milliarden Euro gesteigert. In Euro lag das Plus aber nur bei drei Prozent. Der Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft - also ohne die 2017 verkaufte Eishockey-Marke CCM - schnellte um 20 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. «Das war mit Abstand das beste Jahr in der Geschichte von Adidas», sagte Rorsted. Die Dividende soll auf 3,35 (2,60) Euro je Aktie steigen.

Reebok schafft die Gewinnwende

Das Geschäft in Europa, wo Adidas noch rund ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, schwächelte zuletzt. Im vierten Quartal stand ein Umsatzminus von sechs Prozent zu Buche. «Wir kriegen das wieder hin», zeigte sich Rorsted zuversichtlich. Im Lauf des Jahres soll die Trendwende gelingen, im Gesamtjahr soll der Umsatz leicht steigen.

Das Sorgenkind Reebok musste erneut einen Umsatzrückgang um drei Prozent hinnehmen, sei aber operativ in die Gewinnzone zurückgekehrt. Seit 2016 habe die US-Marke ihr Ergebnis um 150 Millionen Euro verbessert.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR