×

Gratisbus zum Linth-Park wird durch neue Lösung ersetzt

Fahrer und Kunden sind enttäuscht über das Aus des Gratis-Shuttlebusses vom Bahnhof Uznach in den Linth-Park. Im Frühling soll eine neue Lösung bereitstehen.

14.02.19 - 14:18 Uhr
Wirtschaft
Aus für den Shuttlebus: Moises Donoso öffnet die Türen des Linth-Park-Busses zum letzten Mal.
Aus für den Shuttlebus: Moises Donoso öffnet die Türen des Linth-Park-Busses zum letzten Mal.
DANIEL GRAF

Moises Donoso hatte am Donnerstag seinen letzten Arbeitstag. Der Gratis-Bus vom Bahnhof Uznach zum Einkaufszentrum Linth-Park und wieder zurück wurde per Ende Januar eingestellt. Donoso klingt ein wenig wehmütig, wenn er über das Aus des Angebots spricht: «Die Gratis-Fahrten wurden rege genutzt, gerade ältere Leute waren froh, dass es den Bus gab», sagt Donoso.

Der Tuggner fuhr rund ein Jahr lang Passagiere zum Linth-Park. Zuvor arbeitete er 37 Jahre in der Vögele-Filiale im Uzner Einkaufszentrum und war damit sozusagen Mitarbeiter der ersten Stunde. Als Donoso letztes Jahr pensioniert wurde, habe er angeboten, als Fahrer weiterzuarbeiten.

«Passagiere beschwerten sich»

«Die älteren Leute fahren selber nicht mehr Auto und haben zum Teil Mühe, die Einkäufe zur öffentlichen Bushaltestelle zu schleppen», sagt Donoso. Gerade im Winter sei der Shuttlebus aber auch bei jüngeren Menschen beliebt gewesen. «Oft war mein Bus auch am Nachmittag voll, das Gratisangebot war beliebt. Ich verstehe nicht, weshalb man es jetzt einstellt.»

«Wir verstehen das Bedürfnis und suchen Ersatz.»
Mosi Rhein, Geschäftsführer Euro Estates Group

So gehe es auch seinen Passagieren: «Viele haben sich in den letzten Tagen beklagt und mich gefragt, weshalb dieser Entscheid gefällt wurde.» Die Gründe kennt Donoso nicht. Immerhin: Er kann der Sache auch etwas Gutes abgewinnen: «Auch wenn es mir für die Passagiere leidtut, freue ich mich jetzt darauf, meine Pension zu geniessen.»

«Immer wieder Leerfahrten»

Das Einkaufszentrum wurde Ende Oktober 2017 von der Karl Vögele AG an die Euro Estates Group verkauft (diese Zeitung berichtete mehrfach). Deren Geschäftsführer Mosi Rhein betont, der Entscheid, den Gratis-Bus nicht mehr weiterzuführen, habe keine finanziellen Hintergründe: «Wir haben das Angebot seit der Übernahme im Rahmen eines Testlaufs über ein Jahr weiterlaufen lassen und die Anzahl Fahrgäste registriert.» Es sei leider so, dass der Bus immer wieder leer hin und her gefahren sei. «Wenn von 20 Fahrten mehr als zehn ohne Passagiere gemacht werden, ergibt der Betrieb des Busses wenig Sinn», erklärt Rhein.

Ihm sei aber bewusst, dass gerade ältere Leute auf eine Möglichkeit angewiesen seien, ihre Einkäufe nach Hause transportieren zu lassen. «Deshalb prüfen wir verschiedene Lösungen.» So sei die Euro Estates Group mit Taxi-Unternehmen im Gespräch. «Die Idee ist, dass Kunden zum Einkauf einen Gutschein erhalten. Ihre Waren können sie dann im Linth-Park deponieren und das Taxiunternehmen fährt sie an die gewünschte Adresse.» Auch ein Velokurier nach demselben Prinzip wäre laut Rhein denkbar. Kosten sollen die Angebote die Kunden nichts.

Hoffen auf den Frühling

Längerfristig setzten die neuen Besitzer des Linth-Parks sich dafür ein, dass der öffentliche Bus seine Route leicht abändere und den Linth-Park ansteuere. Rhein sei aber bewusst, dass eine Änderung des Fahrplans und der Route nicht von heute auf morgen vorgenommen werden könne: «Da ist das Amt für Verkehr des Kantons involviert, die Gemeinde und auch das Busunternehmen. Eine solche Änderung kann durchaus ein paar Jahre dauern.» Deshalb hofft Rhein, dass bereits im Frühling eine für alle zufriedenstellende Ersatzlösung für den Linth-Park-Bus gefunden wird. Bis dahin müssen sich die Linth-Park-Kunden gedulden.

Uznachs Gemeindepräsident Christian Holderegger war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR