×

«Linthwind»: Austausch bei Föhn

Die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG plant bei Bilten einen Windpark – das Projekt «Linthwind». Vor Kurzem haben sich rund 40 Interessierte das Windrad bei Chur angeschaut.

Südostschweiz
15.11.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Windrad Windenergie
Das Windrad der Calanda Energie in Haldenstein dient der St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG als Anschauungsobjekt.
MARCO HARTMANN

Knapp 45 Minuten mit dem Auto entfernt von Glarus Nord steht seit dem Jahr 2012 die Windenergieanlage Calandawind in Haldenstein. Mit einer Blattlänge von 56 Metern und einer Gesamthöhe von 175 Metern ist die Anlage nur etwas kleiner als jene des geplanten Windparks bei Bilten – dem Projekt «Linthwind» der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK).

Im laufenden Jahr rechnet Josias Gasser, Betreiber des Windrads in Haldenstein, mit einer Stromproduktion von gegen 5 Gigawattstunden, die rund 1200 Haushalte mit elektrischer Energie versorgen kann.

Reale Erfahrungen vor Ort

Rund 40 Personen aus der Linthebene nutzten vor Kurzem die Gelegenheit, Erfahrungen zu den Dimensionen, den Geräuschen und dem Schattenwurf der modernen Bündner Windenergieanlage zu sammeln. Eingeladen wurden sie von den «Linthwind»-Projektinitianten. Beim Besuch in Haldenstein produzierte das Windrad am Vormittag dank dem Föhn bis zu 80 Prozent seiner Nennleistung. Mitbesitzer Josias Gasser erläuterte das Bewilligungsverfahren, während Jürg Michel (ebenfalls Mitbesitzer) das Innere des Turmfusses zeigte. Gemeinsam mit den Teilnehmern entfernte sich Ralph Egeter (Projektleiter «Linthwind») etwa 150 Meter von der Anlage, um die Unterschiede der Geräuschpegel zu erleben. Und dank der Sonne hätten vor Ort reale Erfahrungen zum Schattenwurf gesammelt werden können.

Die anschliessende Fragerunde wurde laut der SAK rege genutzt. Die Projektleitung von «Linthwind» habe weitere Bedenken und Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen. Diese würden Anfang 2019 in den nächsten Informationsanlass einfliessen.

Nur: Der Glarner Regierungsrat hat sich im kantonalen Richtplan gegen einen Windpark in Glarus Nord entschieden, wie vergangene Woche bekannt wurde. Als Nächstes wird der Richtplan im Kantonsparlament beraten.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR