In der Stadt entstehen 20 neue Wohnungen

Auf einem trapezförmigen Grundstück in der Nähe des Bahnhofs Jona steht ein länglicher Block. Dieser wurde im Jahr 1960 an der Pius-Rickenmann-Strasse 28/30 erstellt und bietet Platz für 16 Wohnungen. Nun plant die Wohnbaugenossenschaft, diesen Block abzureissen, weil eine Sanierung der Altliegenschaft sehr teuer wäre und die Strukturmängel nicht beheben würde.

«Da für die anstehende energetische Sanierung der Gebäudehülle, die Erneuerung der Küchen und Sanitärräume sowie für die Anpassungen in den Grundrissen mit Liftbauten, zweiten Nasszellen und schalltechnischen Verbesserungen hohe Sanierungskosten prognostiziert wurden, entschied sich die Wohnbaugenossenschaft Gallus für einen Ersatzneubau», schreibt die Stadt Rapperswil-Jona in einer Medienmitteilung: «Der Entscheid, das bestehende Gebäude zu ersetzen, erfolgte auch im Wissen um die Ausnützungsreserve auf dem Baugrundstück.»

Auf den Spuren von Fellini

Cemi Thoma, Ressortleiter Bau, Liegenschaften in der Stadt Rapperswil-Jona, konkretisiert diesen Befund wie folgt: Aufgrund der besonderen Vorschriften des Sondernutzungsplans sei es möglich, die Ausnützungsquote um zwanzig Prozent im Vergleich zu den jetzigen Umständen zu erhöhen. Damit würde das Bauprojekt an die Grenze der höchstmöglichen Ausnützungsquote gelangen.

Für das Bauprojekt wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Als Sieger wurde das Projekt «Ginger und Fred» der Igual und Guggenheim GmbH, Architekten ETH Zürich, erkoren. Namensgeber für die beiden neuen Mehrfamilienhäuser ist Federico Fellinis Filmklassiker über die beiden Tanzlegenden Ginger Rogers und Fred Astaire. Das Neubauprojekt stellt Raum für zwanzig Zweieinhalb- bis Fünfeinhalb-Zimmer- Wohnungen zur Verfügung.

Positive Reaktionen im Quartier

Das Siegerbüro Igual und Guggenheim aus Zürich plant zwei nahezu identische, viergeschossige Gebäude, die leicht versetzt auf dem Grundstück platziert sind. Im nördlichen sind die zwölf kleineren, im südlichen die acht grösseren Wohnungen untergebracht. Falls keine Einsprache gegen den Sondernutzungsplan erhoben wird, kann die Wohnbaugenossenschaft Gallus im Frühling mit den Bauarbeiten starten. Bis anhin hat sich kein Widerstand im Quartier gegen das Bauprojekt abgezeichnet. «Die Nachbarn haben positiv auf das Bauprojekt reagiert und den verbesserten Durchblick zwischen den neuen Gebäuden gelobt», teilte die Genossenschaft mit. Die Mieter haben bereits vor über zwei Jahren die Kündigung auf 2019 erhalten. Im Frühling wurde bekannt, dass noch sechs Parteien nach einer Lösung suchen würden.

«Verbessert Gesamtsituation»

Das Grundstück an der Pius-Rickenmann-Strasse liegt in der dreigeschossigen Wohnzone (W3) und ist umgeben von Wohnbauten mit Sondernutzungsplänen. «Die geplante Überbauung mit zwei fünfeckigen Hauptbauten berücksichtigt die Stellung der Gebäude auf den Nachbargrundstücken optimal und verbessert die ortsbauliche Gesamtsituation auch im Hinblick auf das geschützte Fabrikensemble des geschützten Kulturobjekts Alte Spinnerei», schreibt die Stadt Rapperswil-Jona in der Medienmitteilung weiter.

Der Stadtrat hat an der Sitzung vom 26. September den Sondernutzungsplan «Gutenberg 5» mit besonderen Vorschriften genehmigt. Für sämtliche Planunterlagen erfolgt vom 16. Oktober bis zum 14. November das öffentliche Auflageverfahren. Die Unterlagen liegen im Vorraum des Bausekretariats im zweiten Obergeschoss des Stadthauses zur öffentlichen Einsicht auf.