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Biathlon-Arena Lenzerheide produziert bereits Schnee

Während die Saison bei der Biathlon-Arena Lenzerheide schon am 1. November beginnt, startet um dieselbe Zeit erst die Schneeproduktion für die Skigebiete der Lenzerheide. Weshalb gibt es hier Schnee und dort nicht? Wir erklären es Euch.

05.10.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Nichts mit Altweibersommer: In der Biathlon-Arena Lenzerheide ist die Schneeproduktion angelaufen.
Nichts mit Altweibersommer: In der Biathlon-Arena Lenzerheide ist die Schneeproduktion angelaufen.
YANIK BÜRKLI

Bereits am Montag vor einer Woche, am 24. September – ja September –, wurde die Schneeproduktion in der Biathlon-Arena Lenzerheide aufgenommen. Innerhalb von sechs Wochen läuft die dafür konzipierte «Snowfactory» während 24 Stunden am Tag auf Hochtouren. Während den letzten Tagen im Oktober wird der Schnee schliesslich verteilt und die Loipe präpariert, so dass die Saison pünktlich Anfang November gestartet werden kann.

«Snowfactory» ist nicht gleich «Snowfarming»

Im Vergleich zu anderen Regionen betreibt die Biathlon-Arena Lenzerheide also kein sogenanntes «Snowfarming». Sprich es wird nicht der Schnee aus der vorangegangenen Saison übersommert und erneut ausgelegt. Das Prinzip der «Snowfactory» funktioniert anders: In einem Container wird Wasser auf -26 Grad Celsius heruntergekühlt, die daraus entstehenden Eisblättchen werden herausgelöst und maschinell präpariert. Durch diese Technik kann die Qualität von Firnschnee erreicht werden. Rund 200 Kubik Schnee werden aktuell mit der «Snowfactory» produziert, wie Silvio Baselgia, Geschäftsführer der Biathlon-Arena Lenzerheide, erklärt.

Wie sieht es in den Skigebieten aus?

Die Anlage der Biathlon-Arena eignet sich optimal, um kleinere Abschnitte wie die 1,5 bis zwei Kilometer lange Loipe zu beschneien. Für die Beschneiung ganzer Skigebiete kann sie aber nicht eingesetzt werden, wie Baselgia weiter erklärt. «Dafür ist die Maschine zu wenig effizient, man müsste sie den ganzen Sommer über laufen lassen.»

In den Skigebieten der Lenzerheide passiert deshalb noch nichts, wenn es um die Produktion von Schnee geht. Hier laufen erst die Vorbereitungen. Zurzeit werden sämtliche Schnee-Erzeuger – das sind zwischen 420 und 440 an der Zahl – in Position gebracht, sei das via Helikopter oder Teleskoplader. Wasser- und Luftlinien werden gestartet, Strom wird verlegt, Testläufe durchgeführt und so weiter. Auf Anfang November sollte alles bereit sein.

Wetter muss mitspielen

Es sei Jahr für Jahr ein Pokerspiel, meint Werner Bieg, Chef-Pistenbeschneier der Lenzerheide Bergbahnen. Die Angestellten würden zwar auf den 1. November aufgeboten werden, ob dann aber bereits mit der Beschneiung begonnen werden kann, ist unklar. Föhnlage, starker Wind oder zu hohe Temperaturen könnten dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung machen. Zwischen -3 und -5 Grad Celcius wären für den Beschneiungsstart optimal, so Werner Bieg weiter.

Schneedepots im Moment kein Thema

Dank «Schnee von gestern» die ersten Pisten zu präparieren, sei immer wieder ein Thema bei den Bergbahnen. Aktuell bestehe aber keine Möglichkeit für ein solches «Snowfarming»-Schneedepot, so der Chef-Pistenbeschneier. Es fehle an einem geeigneten Ort, der im Sommer wie Winter nicht anderweitig genutzt wird, genügend Platz bietet und von der Sonne geschützt ist. Ausgeschlossen sei ein solches Projekt aber nicht.

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