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Die Früchte und Frustrationen des warmen Sommers

Brechend volle Obstbäume in den Glarner Gärten: Der heisse Sommer sorgt vielerorts für eine stattliche Ernte. Doch nicht alle haben von den vielen Sonnenstunden profitiert.

14.09.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft

Die Trauben sind der Hammer. Die Qualität hervorragend», freut sich Fritz Pechal bei der Weinlese im Rebberg «Steirumpel» in Ennetbühls. «Der Zuckergehalt liegt mit über 90 Öchslegraden sehr hoch und entspricht nicht dem Durchschnitt in unseren Breitengraden», so der Hobbywinzer.

Auch mit der Menge ist Pechal sehr zufrieden. «Wir haben am Mittwoch zwischen 400 und 500 Kilo geerntet. Das ergibt etwa 400 Flaschen à 0,7 Liter.» Die Rotweintrauben werden erst Ende September vom Rebstock genommen. «Fürs Glarnerland war es rundum ein gutes Weinjahr», so Pechal.

«Durch die Trockenheit sind die Äpfel an den Bäumen in Mollis und Ziegelbrücke eher klein geblieben.»

Zu wenig Wasser und Schädlinge

Die vielen Sonnenstunden im Sommer haben auch dem anderen Glarner Obst gut getan. «Die Früchte, die wir ernten können, sind sehr süss und von wunderbarer Qualität», bestätigt der Glarner Obstbauer Peter Heinzelmann auf Anfrage.

Doch von einer Rekordernte sei er weit entfernt. «Durch die Trockenheit sind die Äpfel an den Bäumen in Mollis und Ziegelbrücke eher klein geblieben. Die Gesamtmenge dadurch tiefer.» In Ziegelbrücke seien dann auch noch Maikäfer-Larven aufgetaucht. «Insgesamt waren 20 Prozent der Äpfel nicht erntbar, und wir ziehen eine durchzogene Bilanz», so Heinzelmann.

Hoffen auf den Schnitt im Herbst

Eher unzufrieden zeigt sich der Präsident des Glarner Bauernverbands mit dem Hitzesommer. «Das Gras auf den Wiesen ist wegen der Trockenheit nicht gewachsen. Dadurch haben wir weniger Futter für die Tiere im Winter», so Fritz Waldvogel.

Doch für eine endgültige Bilanz sei es noch zu früh. «Vielleicht kann das gute Wetter der letzten und kommenden Wochen die Rückschläge noch etwas ausmerzen.» Die Stimmung unter den Bauern sei je nach Standort unterschiedlich, überall aber wieder etwas positiver. Auch der Wassermangel sei vielerorts nicht mehr so dramatisch.

Die Bienen hatten Mühe

«Es war ein Traumsommer, aber nicht für uns Imker», sagt auch Inge Knobel von der Imkerei in Mitlödi. Der Honigertrag sei in diesem Jahr nicht so gut gewesen. «Es war einfach zu trocken. Die Bienen brauchen Wasser, um den Honig zu produzieren», erklärt die Imkerin. «Die Tiere hatten Mühe.»«Wir haben am Mittwoch zwischen 400 und 500 Kilo geerntet. Das gibt etwa 400 Flaschen.»

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