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Resort Walensee soll wieder zum Leben erweckt werden

Das seit rund eineinhalb Jahren geschlossene Resort Walensee in Unterterzen könnte bereits auf die Wintersaison 2018/19 – vorerst als Bed & Breakfest – wieder seine Türen öffnen. Im Lead bei der Auffanggesellschaft: die Bergbahnen Flumserberg.

Südostschweiz
27.08.18 - 15:30 Uhr
Wirtschaft
Walenseeresort
Dem Walensee Resort soll neues Leben eingehaucht werden. Schon im kommenden Winter ist ein Teilbetrieb geplant.
ARCHIVBILD

Das im Jahr 2008 von ausländischen Investoren für rund 80 Millionen Franken gebaute und eröffnete Resort Walensee in Unterterzen hat in den zehn Jahren seines Bestehens eine wenig ruhmreiche Geschichte geschrieben. Tiefpunkt war die Deponierung der Bilanz durch die Walensee Resort AG (WRAG) im Herbst 2017.

Zuvor hatten die Bergbahnen Flumserberg AG (BBF) die operative Leitung vor Ort übernommen und versucht, die Streitereien zwischen den verschiedenen Playern im Resort zu schlichten – allerdings ohne Erfolg. Als Folge blieben unter anderem das Hotel und die Gastronomie-Betriebe seit rund 18 Monaten geschlossen. Die gut 130 Appartements gehören Privatpersonen (Stockwerkeigentümer).

Licht am Ende des Tunnels

Mit diesen für viele Einheimische «unhaltbaren Zuständen» soll nun bald Schluss sein, wie der «Sarganserländer» berichtet. Wie der Verwaltungsratspräsident der Prodkammbahnen Flumserberg AG und der BBF, Guido Mätzler, am Samstag bei der GV der Prodkammbahnen auf Prodalp sagte, haben die BBF für die künftige Auffanggesellschaft mit der Bank Linth eine Einigung betreffend Kaufbedingungen für alle Liegenschaften der konkursiten Gesellschaft (WRAG) abgeschlossen. Für die Gründung der Auffanggesellschaft – diese soll bereits im September erfolgen – lägen verbindliche Zusagen der wichtigsten Investoren vor. Dabei handle es sich ausnahmslos um Schweizer.

Stimmt der vom Kanton St.Gallen eingesetzte Konkursverwalter dem Kauf der WRAG-Liegenschaften durch die Auffanggesellschaft zu, sähen sich die BBF in Sachen Resort Walensee ein zweites Mal in einer Führungsposition.

Wie Mätzler gegenüber dem «Sarganserländer» bestätigte, haben sich die BBF verpflichtet, sich an der Auffanggesellschaft mit mindestens 20 Prozent des Aktienkapitals zu beteiligt. Des weiteren werden die Bergbahnen «ihre aktive Mithilfe bei der Betriebsführung der Auffanggesellschaft zur Verfügung stellen». Konkret bedeutet dies, dass die Bergbahnen wieder die operative Führung des Ferienresorts übernehmen werden.

Fokus ganz auf Hotel- und Gastro-Betrieb

Entscheidender Unterschied zum ersten Versuch in den Jahren 2016 und 2017: mit dem Konkurs der WRAG wurden auch die Verträge zwischen ihr und den Stockwerkeigentümern nichtig. Diese regelten unter anderem die zentralisierte Vermietung der Appartements und waren deshalb der Grund für die Zankereien.

Oder anders gesagt – die Bergbahnen bzw. die Auffanggesellschaft kann sich nun praktisch ohne weitere Verpflichtungen ganz dem Betrieb des Hotels, der Gastronomieangebote und der weiteren Infrastruktur (sechs Wohnungen, Wellness etc.) widmen. Dass sich die Auffanggesellschaft auch wieder aktiv an der Vermietung der sich in Privatbesitz befindenden Appartements beteiligt, ist zwar denkbar, ein Muss ist das aber nicht mehr.

Drei Phasen definiert

«Hochgefahren» werden soll der Resort-Betrieb gemäss der BBF-Verantwortlichen in drei Phasen. Bereits in der kommenden Wintersaison wird das Hotel mit seinen gut 100 Betten wieder als Bed & Breakfest geführt werden. Im Frühling 2019 wird die Gastronomie eröffnet, im Hinblick auf die Wintersaison 2019/20 würde dann Vollbetrieb herrschen.

Für die Bergbahnen Flumserberg AG ist ein geöffnetes Resort Walensee direkt neben der Lufag aus mehreren Gründen strategisch wichtig. So sind Hotelbetten am Flumserberg rar und bringen die Resort-Gäste generell eine Frequenzsteigerung.

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