Wie die Region von der Windkraft profitieren soll
Die Windkraftwerke in Bilten und Niederurnen können mit lokalen Partnern betrieben werden.
Die Windkraftwerke in Bilten und Niederurnen können mit lokalen Partnern betrieben werden.
Die SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) hat am Donnerstagabend in Ziegelbrücke einen weiteren Informationsanlass zum Projekt Linthwind durchgeführt. Anders als beim letzten Anlass vom Mai in Bilten versuchten die Gegner des Projekts diesmal nicht, die Stimmung anzuheizen und den Anlass zu einer Werbeveranstaltung in eigener Sache umzudrehen. Zwischenrufe blieben ganz und wenig konstruktive Diskussionsbeiträge fast ganz aus. Vor gut 60 Zuhörern konnten die Referenten diesmal ungestört ihre Botschaft ausbreiten. Sie lautete: Die vier oder fünf Windräder in Bilten und Niederurnen können rentabel betrieben werden und die Region soll davon profitieren.
Wie diese Beteiligung der Region konkret aussehen könnte, erklärte Ralph Egeter, Projektleiter von Linthwind. Der wichtigste Punkt dabei: Bis eine Baubewilligung vorliegt, ist Linthwind zwar noch ein Projekt der SAK, doch dann soll für den Bau und den Betrieb eine Aktiengesellschaft gegründet werden. Diese hätte ihren Sitz in Glarus Nord und würde also auch dort ihre Steuern bezahlen.
Fünf bis acht Prozent Rendite
Dass die Linthwind AG Steuern bezahlen kann, weil sie profitabel ist, davon zeigte sich Adriano Tramèr von der SAK-Geschäftsleitung überzeugt. Ohne die Einspeisevergütung für Windstrom in Anspruch zu nehmen, erwarte man eine Rendite von rund fünf Prozent, mit der Vergütung sogar von acht Prozent. Es sei also nicht einmal nötig, an den «Subventionstopf» zu gehen. Die Investitionen für die Anlage werden auf 40 Millionen Franken veranschlagt. Deren Lebensdauer auf 20 bis 25 Jahre.
Die Gegner der Anlage zweifelten auch am Donnerstag die Rentabilität an und argumentierten wahlweise, in der Linthebene sei der Wind zu schwach oder zu stark, oder es sei zu viel Strom auf dem Markt. Ralph Egeter konterte, erste Resultate der Windmessungen würden vorliegen und es zeige sich, dass der gewählte Standort günstig sei. Über die definitiven Messergebnisse will die SAK an einer nächsten Veranstaltung im Januar informieren. Ebenso über die Ergebnisse der Untersuchungen zu Schall, Schattenwurf und Beeinträchtigung der Landschaft.
Regionale EW als Partner
Neben Gemeinde und Kanton über die Steuereinnahmen könnten auch Unternehmen und Private aus der Region von der Anlage profitieren, erklärte Egeter in seinem Referat. So sei es denkbar, dass sich etwa Elektrizitätswerke wie die Technischen Betriebe Glarus Nord oder die SN Energie in Schwanden an der AG beteiligten. Auch die Herausgabe von Partizipationsscheinen an Privatpersonen sei eine Möglichkeit. «Der Bezug zur Region ist uns sehr wichtig», so Egeter. Deshalb werde der Kreis der Adressaten geografisch eingeschränkt.
Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos
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