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Die Glarner Schüler zieht es für die Lehre ins Büro

Der Kanton hat die Schüler am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit über ihre beruflichen Pläne befragt. Drei Viertel von ihnen beginnen eine Lehre. Mit Abstand am beliebtesten ist die kaufmännische.

Daniel
Fischli
13.08.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Bei Knaben und Mädchen auf Platz eins: Die kaufmännische Lehre führt die Liste der beliebtesten Ausbildungen an.Symbolbild Keystone
Bei Knaben und Mädchen auf Platz eins: Die kaufmännische Lehre führt die Liste der beliebtesten Ausbildungen an.Symbolbild Keystone

Das Büro als Arbeitsort ist bei den Glarner Oberstufenschülern gefragt: Von den 242 jungen Glarnerinnen und Glarnern, die jetzt aus der Schule kommen und eine Lehre beginnen, haben 43 eine kaufmännische Ausbildung gewählt. Auf den nächsten Plätzen der Liste folgen die Ausbildung zum Detailhandelsfachmann, respektive zur Detailhandelsfachfrau mit 17 Lehrlingen und diejenige zum Fachmann Gesundheit, respektive zur Fachfrau Gesundheit mit zwölf Lehrlingen. Handwerkliche Berufe wie Maurer oder Polymechaniker wollen dann noch je zehn junge Leute erlernen.

Dies geht aus den Zahlen hervor, die die kantonale Berufsberatung jetzt veröffentlicht hat. Jedes Jahr werden die Schülerinnen und Schüler, die am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit stehen, über ihre Berufswahl befragt.

Mädchen mit schmalerer Palette

Nach wie vor wählen die Mädchen ihre Lehre aus einer schmaleren Palette aus als die Knaben. In diesem Jahr sind es 20 verschiedene Berufe gegenüber 54 bei ihren männlichen Mitschülern. Diese Tatsache sei «seit vielen Jahren erstaunlich konstant», sagt Patrick Geissmann vom Departement Bildung und Kultur des Kantons. Und zwar «trotz diverser Aktionen verschiedener Akteure» wie dem Zukunftstag, an dem die Mädchen in den Berufen ihrer Väter schnuppern können. Dies sei aber keine Glarner Spezialität, sondern schweizweit zu beobachten, so Geissmann.

Von den befragten 315 Schülerinnen und Schülern werden 43 eine Brückenlösung besuchen und fünf ein Praktikum absolvieren. Sechs hatten am Stichtag noch keine Anschlusslösung. Auch diese jungen Leute haben aber gute Chancen, den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen, besteht doch im Glarnerland nach wie vor ein Überangebot an offenen Lehrstellen. Wie der Kanton mitteilt, waren am Stichtag Anfang Juli noch rund 130 Lehrstellen nicht besetzt. Dies entspricht exakt dem Wert des Vorjahres.

Die Glarner Lehrbetriebe haben seit Jahren Mühe, Lehrlinge zu finden. Aktuell sind von den Lehrbetrieben zum Beispiel nicht weniger als sechs Lehrstellen als Maurer oder drei als Zimmermann als noch offen gemeldet. Wichtig sei aber auch in dieser Situation, so die Berufsberatung, «dass die Jugendlichen ihre schulischen und persönlichen Kompetenzen realistisch einschätzen und die nötige Motivation aufbringen».

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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