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Glarus Nord bekommt keine neue Schoggifabrik

Der Yello-Musiker und Unternehmer Dieter Meier hat dem Standort Glarus Nord abgesagt – er baut seine Schokoladenfabrik andernorts.

Südostschweiz
06.06.18 - 05:48 Uhr
Wirtschaft
Der Yello-Musiker und Unternehmer Dieter Meier hat dem Standort Glarus Nord abgesagt.
Der Yello-Musiker und Unternehmer Dieter Meier hat dem Standort Glarus Nord abgesagt.

Die Schokoladenfabrik von Dieter Meier wird nicht in Glarus Nord gebaut. Seine Firma Oro de Cacao hatte sich lange für den Standort Unterflechsen bei der Autobahn A3 in Mollis interessiert. Wie Glarus Nord im Bulletin zur Gemeindeversammlung schreibt, hat sich die Schokoladenherstellerin mittlerweile aber für einen anderen Standort entschieden.

Gemeindepräsident Martin Laupper bedauert die Absage, wie er gegenüber TV Südostschweiz erklärt: «Es ärgert mich sehr, denn ich hätte eine riesige Freude gehabt, wenn Dieter Meier bei uns investiert hätte.» Ein Grund für die Absage war offenbar das lange Warten auf die Politik: Da der Gemeinde einheitliche Nutzungsplanung und Bauordnung fehlen, gilt am Wunschstandort immer noch eine maximale Bauhöhe von zwölf Metern – so wie es die alte Bauordnung von Mollis vorsieht. Die Schokoladenfabrik wollte aber 22 Meter hoch bauen. Die Bemühungen des Gemeinderats, mittels einer Teilrevision des Zonenplans die erlaubte Gebäudehöhe auf 22 Meter zu setzen, kamen zu spät. Daneben hätten aber der feuchte Boden und eine Kiesanlage in der Nachbarschaft einen Einfluss auf Meiers Entscheid gehabt, sagt Laupper.

Zwei Einsprachen

Trotz der Absage Meiers bläst die Gemeinde die Teilrevision nicht ab. «Mit Dieter Meier wurde der Prozess angestossen, ihn jetzt aufzuhalten, würde keinen Sinn machen», sagt Laupper. Es gibt laut Gemeinderat bereits andere Firmen, die sich für den Standort interessieren. Die Gemeinde bringt dafür die Teilrevision des Zonenplans wie geplant vor die kommende Gemeindeversammlung. «Um zeitgemässe, industrielle Projektvorhaben realisieren zu können, genügt die zulässige Gebäudehöhe von zwölf Metern nicht mehr», heisst es im Bulletin.

Die Gemeinde Weesen und eine Erbengemeinschaft haben Einsprache gegen die Teilrevision erhoben. (uw)

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