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Kein Job ohne die Hilfe des RAV

Für Arbeitgeber, die eine Stelle ausschreiben, wird künftig alles komplizierter. Denn ohne das RAV geht in vielen Branchen fast nichts mehr.

Pierina
Hassler
05.06.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Arbeitsvermittlungszentrum, RAV
Arbeitsvermittlungszentrum, RAV
PATRIK BERGER

In knapp einem Monat ist es so weit: Auf dem Arbeitsmarkt gilt Inländer vor. Ab 1. Juli müssen Arbeitgeber ihre freien Stellen über das RAV suchen. Allerdings nur dann, wenn die Arbeitslosenquote bei acht Prozent oder darüber liegt. Für die meisten RAV bedeutet der sogenannte Inländervorrang Mehrarbeit. Auch für die Arbeitsvermittlung des Amts für Industrie, Gewerbe und Arbeit Graubünden (Kiga).

«Wir haben bislang eine Vollzeitstelle geschaffen, um den Zusatzaufwand im Zusammenhang mit der Stellenmeldepflicht zu bewältigen», sagt Gian Reto Caduff vom Kiga. Man starte mit möglichst wenig zusätzlichem Personal und könne personell aufstocken, wenn der Aufwand höher sei als erwartet.

Spezieller Kanton

Für das Kiga ist Graubünden in Sachen Arbeitsmarkt ein spezieller Kanton. «Der Arbeitsmarkt ist stark von der Saisonalität geprägt», sagt Caduff. Denn sowohl in der Hotellerie/Gastronomie wie auch in der Baubranche seien zahlreiche Berufsarten meldepflichtig.

Der Schwellenwert liegt bei den genannten acht Prozent. «Per 1. Januar 2020 wird die Meldepflicht auf fünf Prozent gesenkt», erklärt Caduff. Damit könnte dann auf die regionalen Arbeitsvermittler noch mehr Arbeit zukommen.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft stellt übrigens klar, dass auch Mini-Jobs meldepflichtig sind. Wer jemanden für Gartenarbeiten oder Nachhilfeunterricht sucht, muss dies über die regionalen Arbeitsvermittler tun.

Den ausführlichen Bericht zum Thema Inländervorrang lest Ihr im Abo-Artikel unten:

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Das ist schon richtig und notwendig, dass diese Regelung eingeführt wurde. Es kann doch nicht sein, dass laufend aus dem Ausland "Billigarbeitskräfte" hereingeholt werden und andererseits arbeitslose Inländer resp. arbeitslose Ausländer mit Aufenthaltsberechtigung "aussen vor" sind. Es gab mal Zeiten, da waren auf www.arbeitsagentur.de mehr Stellenofferten Schweizer Firmen als auf www.trefföpunkt-arbeit.ch z.B. für Elektroberufe. Das Problem haben sich die Schweizer Unternehmen selbst "eingebrockt".

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