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Grünes Licht für das Schlachthaus in Engi

Das Geld für das neue Schlachthaus in Engi ist grösstenteils beisammen. Der Rest soll von den Genossenschaftern mittels Crowdfunding und Spenden zusammenkommen. Die Eröffnung ist auf Sommer 2019 geplant.

Paul
Hösli
04.05.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Im Sommer 2019 soll der Um- und Neubau der ARA Sernftal fertig sein. Der hintere Teil des Gebäudes wird dabei abgerissen.
Im Sommer 2019 soll der Um- und Neubau der ARA Sernftal fertig sein. Der hintere Teil des Gebäudes wird dabei abgerissen.
SASI SUBRAMANIAM

Noch im Februar musste die Fleischgenossenschaft Sernftal einen Rückschlag in Kauf nehmen. Die eigentlich zugesicherten Gelder für das neue Schlachthaus von Bund und Kanton flossen nicht. Dies, da einige private Metzgereien erfolgreich Einsprache eingelegt hatten. 600 000 Franken fehlten für den rund zwei Millionen teuren Bau auf dem Areal der ARA Sernftal in Engi. In einer Medienmitteilung liess die Genossenschaft nun verlauten, dass die Finanzierung grösstenteils gesichert sei. «Auch wenn von den Genossenschaftern noch Mittel bereitgestellt werden müssen», hielt Präsident Ruedi Elmer an der Hauptversammlung vom 1. Mai fest.

Für den Rest hofft die Genossenschaft auf Goodwill der Öffentlichkeit und wird um Spenden nachfragen. Weiter wird unter der Leitung des neuen Vorstandsmitgliedes Christian Beglinger ein Crowdfunding betrieben. Dies mit Unterstützung des Teams, das bereits für das Glarner Alpbuch ein erfolgreiches Crowdfunding durchgeführt hatte. Neben Geld soll das Team aber auch Kunden ausserhalb des Kantons gewinnen. Denn die Genossenschaft ist überzeugt: «An diesem innovativen Vorhaben werden die Liebhaber von qualitativ hochstehendem Fleisch mit Bio- Label ihre Freude haben.»

Langfristiger Entscheid

An der Hauptversammlung wurde, nach der Abwicklung der üblichen Geschäfte, über die Vorbereitung des Projekts der letzten Jahre, und speziell die letzten 100 Tage informiert. Es durfte festgestellt werden, dass die Ampel auf Grün stehe, um den Neu- und Umbau in Angriff zu nehmen. «Unsere aufwendige und minutiöse Vorarbeit hat sich ausbezahlt. Unser Projektteam hat vergleichbare Betriebe in anderen Kantonen besucht und Eckwerte für Glarus daraus abgeleitet. Die Risiken sind bekannt und abschätzbar», sagt Elmer.

Mit der ehemaligen ARA Engi habe die Genossenschaft den idealen Standort gefunden, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der Gemeindepräsident habe seine volle Unterstützung signalisiert. Zeitgemässe Arbeitsausstattung, Bio-Zertifizierung und moderne Tiereinrichtungen sollen die Anlage für weitere 20 Jahre und mehr fit machen. Peter Küchler, Direktor am Plantahof in Landquart, begleitete die Initianten die letzten 100 Tage voller Überzeugung und drückte seine «grosse Wertschätzung vor diesem Einsatz, Willen und Engagement» aus.

Um die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen zu können, wurde der Vorstand auf sieben Mitglieder vergrössert. Präsident und Vorstand, Männer und Frauen aus dem ganzen Kanton, wurden ohne Gegenstimme gewählt. «Die grösste Hürde ist genommen. Nun erwartet uns viel Arbeit, um den Detailarbeiten der Planungsphase gerecht zu werden», sagt der Projektleiter und Vizepräsident André Siegenthaler. «Wir erhalten Unterstützung von verschiedenen Experten, speziell von Marco Baltensweiler vom kantonalen Amt für Landwirtschaft.»

Inbetriebnahme im Sommer 2019

Der Zeitplan mit Baubeginn im Herbst dieses Jahres und Inbetriebnahme im Sommer 2019 sei laut der Genossenschaft sportlich, sollte aber machbar sein. Die Genossenschafter hätten an der Hauptversammlung mit ihrem überwältigenden Mehr zum Neubau ein starkes Zeichen gesetzt. «Damit wollen wir die übrige Bevölkerung von Glarus Süd und im ganzen Glarnerland und Umgebung anstecken», so Genossenschafts-Präsident Ruedi Elmer.

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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