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Die Glarner Roboterbauer kehren aus den USA zurück

Das Glarner Robotikteam «6417 Fridolins Robotik» ist wieder zu Hause. In Los Angeles haben die Kantonsschüler und Lehrlinge an der «First Robotics Competition» teilgenommen und einen Preis für den innovativsten Roboter geholt.

Südostschweiz
18.04.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Fridolin ist immer dabei: Unter den Augen des Landespatrons und Namensgebers des Glarner Teams wird am Roboter getüftelt.
Fridolin ist immer dabei: Unter den Augen des Landespatrons und Namensgebers des Glarner Teams wird am Roboter getüftelt.
NILS BIRKELAND

Die jungen Glarner Kantonsschüler und Lehrlinge sind aus Los Angeles nach Hause gekommen. Sie haben dort das zweite Mal an einem Roboterwettbewerb teilgenommen, der in den USA, Australien, Südamerika oder Israel, jedoch nicht in Europa ausgetragen wird. Anmelden kann sich jeder, der es zustande bringt, einen Roboter in sechs Wochen zu bauen, der ganz bestimmte Aufgaben erfüllen kann. Dieses Jahr musste der Roboter Kisten vom Boden aufnehmen, diese in bis zu 1,8 Meter Höhe platzieren und am Schluss selbst klettern.

Diesmal mit Lehrlingen

Speziell und einzigartig dieses Jahr war, dass erstmals Lehrlinge der Netstal-Maschinen AG, Näfels, und der Marti Engineering AG, Mitlödi, zusammen mit den Kantischülern das Team «6417 Fridolins Robotik» bildeten.

Der Wettbewerb besteht aus mehreren Qualifikationsrunden, den Play-offs und anschliessend dem Final. Eine Gruppe spielt zusammen mit zwei anderen Teams, die frei zugelost werden, gegen eine andere Mannschaft aus ebenfalls drei Teams. Somit sind jeweils sechs Roboter auf dem Spielfeld. Um Qualifikationsspiele zu gewinnen, musste man in diesem Jahr möglichst viele Kisten auf seiner Seite platzieren. In den letzten 30 Sekunden des zweieinhalbminütigen Spiels musste sich der Roboter an einer Stange hochziehen, um weitere Punkte zu holen.

Die Kantischüler und die Lehrlinge hatten zu Beginn der Qualifikationsrunden mit Steuerungsproblemen zu kämpfen. Die Behebung des Problems erwies sich als nicht so einfach. In den Pausen zwischen den Wettkämpfen arbeiteten mehrere Lehrlinge und Schüler unter Zeitdruck, auf engstem Raum und mit einfachen Werkzeugen am Roboter. Gegen Ende der Qualifikationsspiele konnte «6417 Fridolins Robotik» die Probleme weitgehend beheben und gewann wichtige Matches. Die Glarner schlossen die Qualifikationsrunden auf dem 15. Platz ab. Die ersten acht Teams konnten Allianzpartner wählen, mit denen sie in den Play-offs zusammenspielten. Die Glarner wurden gewählt und kamen somit eine Runde weiter.

Die späteren Sieger sind zu stark

Die Play-offs verliefen für die Glarner gut, der Roboter tat alles, was verlangt wurde. Im Viertelfinal waren die Gegner den Glarnern dann trotz allem überlegen, mussten sie doch gegen das spätere Siegerteam des Wettbewerbs antreten. Vor einem Jahr konnten die Glarner den kalifornischen Regionalwettbewerb noch gegen 52 andere Teams für sich entscheiden und dann an der Weltmeisterschaft in Texas teilnehmen.

Zufrieden sind die Jugendlichen auch in diesem Jahr trotzdem. Ihr Roboter wurde am Ende des Wettbewerbs mit einem Award geehrt. So erhielt das Team den Preis für den innovativsten Roboter, weil der Roboter mit einem komplexen Fahrsystem sowie mit einem einzigartigen Lift ausgerüstet war. Derartige Preise sind für die meisten Teams wichtiger als ein Sieg im Wettbewerb. Juroren bewerten die verschiedenen Roboter während des gesamten Wettbewerbs und wählen ihre Favoriten. Für ihre harte Arbeit geehrt zu werden, erfüllt die jungen Glarner sichtlich mit Stolz.

Ein Preis wie der für den innovativsten Roboter ist für die meisten Teams wichtiger als ein Sieg im Wettbewerb.

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