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Lintharena wird zum Zoo

Als besondere Attraktion sollen im nicht mehr benötigten Freibad Tiere einziehen. Welche Art es sein wird, können morgen die Leser der «Südostschweiz am Wochenende» bestimmen.

Daniel
Fischli
31.03.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Das Becken des Freibads wird bevölkert.
Das Becken des Freibads wird bevölkert.
SASI SUBRAMANIAM, KEYSTONE, BILDMONTAGE

So schön die neue Lintharena nach der anstehenden Sanierung auch sein wird, es gibt einen Wermutstropfen: Wie schon länger bekannt ist, wird das Freibad nach dem Abschluss der Bauarbeiten geschlossen. Voraussichtlich wird es im Jahr 2020 soweit sein. Die Renovation der Badi wäre teuer und lohnt sich für die Lintharena nicht, denn sie kann jeden Sommer nur an rund 40 Tagen in Betrieb sein. Gegen die Schliessung hat sich aber Widerstand geregt, es sind in Glarus Nord 450 Unterschriften gesammelt und im Januar dem Gemeinderat übergeben worden.

Neuer Zweck für das Becken

Es soll aber ein Trösterchen für die Badibesucher geben. Wie Adrian Hager, Präsident der Lintharena-Genossenschaft, erklärt, hat man dabei vor allem an die Kinder gedacht. Sie werden das Freibad wohl am meisten vermissen. «Wir wollen im leeren Becken einen kleinen Zoo einrichten», erklärt Hager die Pläne der Genossenschaft. Tiere würden bei Kindern immer gut ankommen.

Wie Hager schon früher erläuterte, ist an der Stelle des Freibades ein frei zugänglicher Park mit einem Spielplatz und mit Grillstellen geplant. «Und vielleicht können wir das Planschbecken erhalten, damit sich die Kinder nass spritzen können», so Hager vor einem Jahr.

«Die Zootiere würden perfekt in dieses Konzept passen», sagt Hager jetzt zur «Südostschweiz am Wochenende». Das Becken im Freibad ist 50 Meter lang und knapp 20 Meter breit. Im Schwimmerbereich ist es bis zu 1,65 Meter tief. Es ist also gross genug, um nach einem kleinen Umbau zwei oder drei Tierarten aufzunehmen.

Auch gefährliche Tiere möglich

Die Lintharena Näfels denkt bei ihrem Projekt nicht unbedingt an einen klassischen Streichelzoo. «Ziegen oder Kaninchen kann man überall ansehen», sagt Adrian Hager. «Wir wollen etwas Spezielleres bieten.» Welche Tierarten es sein sollen, können die Leser der «Südostschweiz am Wochenende» mitbestimmen. Schreiben Sie uns Ihre Idee samt Begründung per E-Mail. Und im Idealfall hängen Sie ein Bild der vorgeschlagenen Tierart an.

Natürlich gilt es bei der Auswahl der künftigen Attraktion ein paar Bedingungen zu beachten. So sollen sich die Tiere auch im Winter im Freien wohlfühlen. Der Bau eines geheizten Stalles würde nämlich das Budget sprengen. In der Sanierungsvorlage, wie sie in einem Monat vor die Landsgemeinde kommt, ist schliesslich kein Zoo vorgesehen.

«Ziegen kann man überall sehen, wir wollen etwas Spezielleres bieten.»

Weiter sollen es keine Wassertiere sein, denn das Becken ist schon länger undicht. Keine Bedingung ist allerdings, dass die Tiere zahm sind. «Es sollen attraktive Tiere sein, und die sind oft nicht ungefährlich», sagt Adrian Hager. Natürlich wird in diesem Fall ein stabiler Zaun um das Becken gebaut.

Gut zur Lintharena passen würden zum Beispiel solche Tiere, die sich wie die Besucher der Kletterhalle am wohlsten im Gebirge fühlen. Oder solche, die eine Ähnlichkeit mit dem aufblasbaren Drachen haben, auf dem an bestimmten Tagen im Hallenbad herumgetollt werden kann. Weiter kann sich Hager vorstellen, dass gleich eine Zucht aufgezogen wird, aus der dann die Küche des hauseigenen Restaurants beliefert wird.

Know-how vom Kinderzoo

Wichtig ist dem Genossenschaftspräsidenten die artgerechte Haltung der künftigen tierischen Bewohner der Lintharena. Weil das Know-how noch fehlt, wird eine Zusammenarbeit mit dem Kinderzoo in Rapperswil angestrebt. «Nicht nur die Besucher, sondern auch die Tiere sollen sich bei uns wohlfühlen», so Adrian Hager.

Als besondere Attraktion wird der Glarner Radiomoderator und Kinderbuchautor Roger Rhyner an ausgewählten Wochenenden im kleinen Zoo als Dompteur auftreten. «Er kennt sich mindestens mit Geissböcken und Maulwürfen schon bestens aus», sagt Hager.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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