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Kleinste Nusstorte schafft Arbeitsplätze

Die Geschäfte der Sedruner Bäckerei «La Conditoria» laufen gut. So gut, dass jetzt eine neue Produktionsstätte gebaut werden soll.

Patrick
Kuoni
25.03.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Grosse Pläne: Die Sedruner Bäckerei «La Conditoria» will expandieren und baut deshalb eine neue Produktionsstätte, welche neue Arbeitsplätze schafft.
Grosse Pläne: Die Sedruner Bäckerei «La Conditoria» will expandieren und baut deshalb eine neue Produktionsstätte, welche neue Arbeitsplätze schafft.
ZVG

Der Sedruner Reto Schmid will hoch hinaus. Bereits Anfang 2016 erklärte der gelernte Bäcker-Konditor-Confiseur und Inhaber der Bäckerei «La Conditoria»: «Wir wollen von Sedrun aus die Welt erobern.» An diesem Ziel hält er auch heute fest. Kein Wunder: Der Aufstieg seiner Bäckerei ging seit diesem Zeitpunkt ungebremst weiter. Der Erfinder der «wohl kleinsten Nusstorte der Welt» konnte seine Verkaufszahlen laufend steigern. Inzwischen sind die Produkte laut Schmid in etwa zehn Ländern von Amerika über Israel bis nach Japan erhältlich. Deshalb plant Schmid nun gar eine neue Fabrikationsstätte, welche gleich vis-à-vis des Hauptgeschäftes entstehen soll.

Mehr als eine Produktionsstätte

Geplant sind gemäss Schmid zwei Etagen auf einer Fläche von 880 Quadratmetern. Gesamthaft entstehen also knapp zusätzliche 2000 Quadratmeter Fläche für das Unternehmen. Neben der Produktion will Schmid noch weitere Bereiche in diesem neuen Gebäude unterbringen.

So sind im neuen Bau auch Büroräumlichkeiten, ein Schulungs- und Präsentationsraum und in einer zweiten Etappe dann gar eine neue Erlebniswelt geplant. Auch das Abpacken der Produkte der Speziallinie der «La Conditoria» soll künftig in diesen Räumlichkeiten vonstattengehen.

Noch läuft der Bau aber nicht, wie Schmid festhält: «Wir warten noch auf die Bewilligung für das neue Gebäude.» Falls diese Bewilligung aber rechtzeitig eintreffe, sei der Baustart im Mai oder Juni dieses Jahres geplant. Bereits im Dezember 2018 soll dann die Fertigstellung des Rohbaus inklusive der Büro- und Lagerräumlichkeiten erfolgen. Danach könne man im Winter 2018/2019 mit dem detaillierten Innenausbau für die Produktion und die Verpackung beginnen.

Mit der Fertigstellung des Baus sollen dann auch neue Arbeitsplätze entstehen. «Das neue Produktionszentrum wird am Anfang rund zehn neue Stellen schaffen und mit Fertigstellung der Erlebniswelt werden weitere folgen», erklärt Schmid. Bereits in den letzten Jahren hat sich die Mitarbeiteranzahl stetig erhöht. Waren es 2014 noch 13 Vollzeitstellen, so sind es inzwischen gemäss Schmid zwischen 25 und 30.

Marktpotenzial ausnutzen

Der Bau des neuen Produktionszentrums und die damit verbundenen steigenden Mitarbeiterzahlen haben gute Gründe: «Wir haben mehrere ausländische Kunden und Interessenten, welche unsere Artikel listen möchten. Bisher konnten wir diese Aufträge aber aus Kapazitätsmöglichkeiten nicht ausführen.» Deshalb habe man eine Grundsatzentscheidung treffen müssen, ob man von der Grösse her bleiben wolle, wie man ist, oder ob man das Marktpotenzial nutzen wolle. «Wir haben uns für die Wachstumsstrategie entschieden», so Schmid. So könne man gemäss Papierform in der neuen Produktionsstätte 20 000 Nusstörtchen pro Stunde herstellen.

Zum Vergleich: Heute werden 3000 Stück pro Stunde produziert, was zu langen Wartezeiten seitens der Besteller führt. So musste beispielsweise Israel laut Schmid wegen eines Kapazitätsengpasses drei Monate auf eine Containerlieferung warten.

Die alte Produktionsstätte wird deshalb weiterhin in Betrieb bleiben. «Es werden dort weiterhin traditionelle Bäckerei-Konditorei- und Confiserieprodukte sowie Bündner Spezialitäten hergestellt», so Schmid. Denn auch die Nachfrage nach anderen Produkten hat aufgrund der Erfolge der «wohl kleinsten Nusstorte der Welt» stark zugenommen.

Und gar ein weiteres Wachstum seiner Bäckerei hält Schmid für realistisch: «Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Wir haben ein qualitativ gutes Produkt, welches anscheinend den Konsumenten überzeugt, die Produktvielfalt ist stark gestiegen und es kommen stetig mehr Anfragen aus dem Ausland.» Die Zukunft werde zeigen, was möglich ist. «Aber die Fakten sprechen momentan dafür.»

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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