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Liberia – das Land, wo Gott das Warten erfunden hat

Der Arbeitgeberverband See-Gaster hat seine Mitglieder zum Neujahrsapéro ins Hotel «Seedamm Plaza» in Pfäffikon eingeladen. Sie hörten dort ein spannendes Referat über Liberia.

Südostschweiz
20.01.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Ungezwungen: Die Mitglieder des Arbeitgeberverbands See-Gaster pflegen beim Apéro den Austausch.
Ungezwungen: Die Mitglieder des Arbeitgeberverbands See-Gaster pflegen beim Apéro den Austausch.
ARNOLD B. STAMPFLI

Von Arnold B. Stampfli

Über 40 Prozent aller Mitglieder hatten sich am Donnerstagabend in Pfäffikon eingefunden, um einiges über das eher unbekannte westafrikanische Land Liberia zu hören, Erfahrungen auszutauschen und kollegiale Freundschaften zu pflegen.

Galt die Aufmerksamkeit des Arbeitgeberverbandes an seiner letzten Zusammenkunft im vergangenen Sommer der damals aktuellen Rentenreform, so weitete diesmal Felix Walz aus Schmerikon den Blick über Meere hinweg nach Liberia, wo er zusammen mit anderen Initianten die Stiftung Bowier Trust Foundation Switzerland (BTFS) gegründet hat und heute am Leben erhält.

Walz schilderte die dortige triste Situation der Bevölkerung, die zu 86 Prozent aus Christen besteht, ihre katastrophalen Verhältnisse und die grosse Not. Das Land mit seinen gut vier Millionen Einwohnern, welches 14 Jahre lang – von 1989 bis 1996 und von 1999 bis 2003 – unter einem schrecklichen Bürgerkrieg gelitten hatte, hat es dem aus Schmerikon stammenden Felix Walz besonders angetan. Walz war bis vor kurzem Berater der Polizei in Schmerikon und er wohnt heute auch zeitweise im Ort.

Mit der Stiftung BTFS versucht er fortwährend, in Liberia das Bildungswesen auszubauen, für Frischwasser in den Schulen zu sorgen, funktionierende WCs zu errichten, Abwasserleitungen zu bauen und Regenwasser zu fassen. Dies alles, um für die Bevölkerung mehr Sicherheit zu erreichen.

Am gleichen Strick ziehen

Referent Walz fasste Liberia als Land zusammen, in dem Gott das Warten erfunden habe, weil so gar nichts strukturiert und organisiert sei. Walz möchte erreichen, dass die Bevölkerung wieder Vertrauen fasst, dass Behörden, Schulen und Polizei zum Wohle des Landes zusammenarbeiten und miteinander am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen. Heute fürchtet sich die Bevölkerung vor der Polizei.

Der Referent erhoffte sich natürlich, nach den mit grosser Aufmerksamkeit angehörten Ausführungen die eine oder andere Unterstützung von Firmen im Linthgebiet.

Wenn man auf den Beifall am Schluss des Referates schliessen kann, dürfte Walz einiges an zusätzlicher Hilfe erfahren; er bietet Gewähr dafür, dass die Spenden wirklich an Ort und Stelle sinnvoll eingesetzt werden.

An der letztjährigen Generalversammlung hatte Arbeitgeber-Präsident Adrian Mettler (Benken) bekannt gegeben, dass der Verband mit seinen heute 173 Mitgliedern aus diversen Branchen in grösseren und kleineren Unternehmungen die freundschaftlichen Kontakte untereinander stärker fördern und für diesen Zweck auch mehr Mittel zur Verfügung stellen möchte.

So plant der Verband, wie Geschäftsführer Linus Hofmann (Jona) gegenüber der «Südostschweiz» verriet, für den kommenden Sommer zu seinem 50. Geburtstag einen grösseren Jubiläumsanlass zu organisieren.

Im Gespräch mit Verbandsmitgliedern bestätigte sich die Zuversicht, dass für das Jahr 2018 in unserer Region eine gute Entwicklung erwartet werden darf. Entsprechend optimistisch tönte es an den einzelnen Tischen.

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