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Ruderfusskrebse bewegen sich in turbulenter Strömung mit Sprüngen

Zooplankton gilt eigentlich als passive Fischnahrung. Forschende der ETH Zürich haben nun herausgefunden, dass sich die Unterklasse der Ruderfusskrebse in turbulentem Wasser gezielt mit Sprüngen fortbewegen kann.

Agentur
sda
12.12.17 - 08:00 Uhr
Wirtschaft
Um die Eigenbewegung von Ruderfusskrebsen zu bestimmen, wird die Strömung des Wassers im Turbulenzengenerator mit Plastikpartikeln gemessen, die im grünen Laserlicht rot fluoreszieren.
Um die Eigenbewegung von Ruderfusskrebsen zu bestimmen, wird die Strömung des Wassers im Turbulenzengenerator mit Plastikpartikeln gemessen, die im grünen Laserlicht rot fluoreszieren.
Schweizerischer Nationalfonds SNF

Die ein Millimeter grossen Ruderfusskrebse (Eurytemora affinis) können mit Sprüngen ihre Beute jagen «und die Männchen ein Weibchen fangen», wird Markus Holzner von der ETH Zürich in einer Mitteilung vom Montag zitiert. Er ist Förderungsprofessor des Schweizerischen Nationalfonds.

Vom SNF unterstützte Forschende konnten das Verhalten der Fischnahrung in einem Turbulenzengenerator beobachten. Das ist so etwas wie ein Aquarium, in welchem mit mehreren sich gegenläufig drehenden Scheiben das Wasser durcheinandergewirbelt wurde.

Hochgeschwindigkeitskameras zeichneten die Bewegungen auf. Die Bilder wurden mit einer von der Gruppe am Institut für Umweltingenieurwissenschaften der ETH weiterentwickelten Computerprogramm ausgewertet.

Fluoreszierende Partikel zeigen Strömung

Durch die Benutzung mehrerer Kameras konnte die genaue räumliche Position jedes Krebses verfolgt und seine Orientierung erkannt werden. Kleine Plastikpartikel, die unter dem Licht eines Laser fluoreszierten, erlaubten das Beobachten der Strömung an jedem Ort. Damit konnte die eigene Geschwindigkeit jedes Tierchens relativ zur Strömung berechnet werden.

Die Forschenden konnten so zeigen, dass sich das Zooplankton aktiv in den Turbulenzen bewegen kann. «Dies erlaubt es den Ruderfusskrebsen, im Schwarm zusammenzubleiben, was besonders für deren Fortpflanzung wichtig ist», so Holzner.

Die Erkenntnisse seien auch wichtig für das Verständnis von aquatischen Ökosystemen. «Auch Fischzuchten könnten vielleicht die Strömungen einmal entsprechend anpassen, damit sich die Nahrungsaufnahme für die Fische optimal gestaltet.»

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