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Kraftwerk Luchsingen soll weitere 80 Jahre Strom liefern

Der Regierungsrat will das Kraftwerk Luchsingen neu konzessionieren. Die Technischen Betriebe Glarus planen stärkere Turbinen und ein grösseres Ausgleichsbecken im Brunnenberg. Und sie planen ein weiteres Kraftwerk.

Fridolin
Rast
06.06.17 - 17:40 Uhr
Wirtschaft
KLEINWASSERKRAFT GLARNERLAND

Der Landrat entscheidet über die Konzession für den Luchsingerbach. Ihm schlägt der Regierungsrat vor, sie den Technischen Betrieben Glarus den Betrieb des Wasserkraftwerks am Luchsingerbach wieder zu erteilen. Diese müssen das Kraftwerk technisch erneuern, wie Geschäftsführer Martin Zopfi sagt. Sie haben darum die Erneuerung auf 2023 beantragt. Fällig sind laut Regierungsbulletin die Druckleitung und die Steuerungen in der Zentrale Luchsingen.

Das Kraftwerk soll im Prinzip das gleiche bleiben. Zusätzlich geplant ist aber, die Felsenquelle neu zu fassen und ihr Wasser um 80 Höhenmeter hinauf ins Ausgleichsbecken Brunnenberg zu pumpen. Das Ausgleichsbecken wollen die TBG von 9100 auf 25 000 Kubikmeter ausbauen, neue Turbinen sollen 4,9 Megawatt Leistung bringen, 40 Prozent mehr als die alten. Die Stromproduktion – heute 15,3 Millionen Kilowattstunden – soll um einen Fünftel steigen, wie Zopfi erklärt. Was der Ausbau kostet, ist noch nicht ganz klar: «Wir arbeiten mehrere Varianten für den Ausbau aus.» Voraussetzung für den Entscheid ist, dass die Mittel für die Wasserkraft fliessen, die der Bund bis zur Abstimmung über das Energiegesetz nicht freigegeben habe.

Die Werkbetriebe Glarus, Vorgänger der TBG, haben das Gesuch schon 2008 eingereicht, doch hat der Kanton ei-ne angepasste Umweltverträglichkeitsprüfung und eine Schutz- und Nutzungsplanung nachgefordert.

Weiteres Kraftwerk am Bächibach

Weil die Wasserrechte im Glarnerland immer noch privat sind, müssen die TBG mit drei Privaten und der Gemeinde Glarus Süd Nutzungsverträge abschliessen. Der Kanton rechnet damit, dass er – wenn die Wasserzinsen nicht sinken – etwa 125 000 Franken Wasserwerksteuer pro Jahr einnehmen kann. Und er verlangt eine Konzessionsgebühr von 147 000 Franken.

Wie die Technischen Betriebe Glarus in ihrem Geschäftsbericht 2016 schreiben, prüfen sie ein weiteres Kraftwerk am Bächibach. Laut Zopfi sollen zwischen Mittelstafel Bösbächi und Brunnenberg nochmals zwischen 6 und 8 Millionen Kilowattstunden jährlich produziert werden können, genug für 1500 bis 2000 Haushalte.

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