×

Die Kleinsten ganz gross

Auf der zweiten Etappe durch das Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona in Elm wachsen zwei kleine «Südostschweiz»-Wanderer über sich hinaus.

24.07.17 - 21:22 Uhr
Leben & Freizeit

Der sechsjährige Conan ist im Wanderfieber. Gemeinsam mit seiner sechzig Jahre älteren Urgrossmutter, seiner «Nani», hat er sich für insgesamt sechs Etappen der «Südostschweiz»-Wandertage angemeldet.

Am Sonntag haben sich die beiden bei der Eselwanderung in Benken aufgewärmt. Die zweite Etappe führt sie nun durch das Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona in Elm. «Ich finde es toll, dass wir in den Bergen eine so schöne Zeit zusammen haben und Conan seine Heimat, die nähere Umgebung und seine Wurzeln kennenlernt», freut sich «Nani» Katharina Büchel aus Sool.

Die rund sechsstündige Tour startet bei den Sportbahnen in Elm. Und obwohl sich das Glarnerland wettermässig nicht von seiner schönsten Seite präsentiert, erscheinen fast alle angemeldeten Wanderer pünktlich.

Von Elm aus geht es für die etwa 90-köpfige Wandertruppe mit drei Bussen auf 1700 Meter über Meer, nach Obererbs. Begleitet von Alphornklängen werden die Teilnehmer dort in drei Gruppen aufgeteilt. Die «Ambitionierten» starten mit Sardona-Geoguide Hans Blumer. Es folgen die «Durchschnittlichen», geführt von Wanderleiterin Maya Kobi Largo, und das Schlusslicht bilden die «Gemütlichen» mit Wanderleiter Louis Largo.

Der leckere Alpkäse entschädigt für alle Mühen

So richtig gemütlich findet Conan die Höhenwanderung zur Alp Ämpächli nicht immer. Denn auf den letzten zwei Dritteln der Wanderung regnet es in Strömen. Doch egal wie nass er wird oder wie steil es bergauf geht, stoisch, wie die Esel am Vortrag, kämpft er sich Schritt für Schritt voran. Am Ziel wird er für seine Mühen belohnt. Denn dort dürfen die «Südostschweiz»-Wanderer zusehen, wie die Familie Rhyner ihren Alpkäse herstellt. «Das war richtig toll und der Käse richtig lecker», sagt Conan über sein Wander-Highlight.

Und Conan ist nicht der einzige Dreikäsehoch, der sich zur Alp Ämpächli hinaufkämpft. Auch der sechsjährige Brayden aus Hongkong meistert die Route gemeinsam mit seinen Eltern, die gerade Verwandte in Landquart besuchen. Wie viele andere «Südostschweiz»-Wanderer sind sie früh am Morgen aus Graubünden angereist. «Es hat sich definitiv gelohnt. So etwas gibt es bei uns nicht», schwärmen die Chinesen.

Von der Alpkäserei geht es über den Gerstboden und den Gandwald herunter zum Volg in Elm. Allerdings nur für etwa 30 tapfere Wanderer, die sich in Reih und Glied den rutschigen und steilen Berg hinunterwagen. Die anderen, darunter auch Conan und seine Nani, nehmen die Bahn vom Ämpächli hinunter. «Er hat zwar eine riesige Energie, aber das wäre doch zu gefährlich», entscheidet Katharina Büchel. Schliesslich wollen sie noch vier weitere Etappen unter die Füsse nehmen. Die nächste gleich heute Dienstag, von Braunwald nach Hätzingen.

Der akustische Rückblick auf Etappe 2:

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR