Wahlen im Glarnerland: «Die Grünen haben Anrecht auf einen Sitz im Bundesrat», sagt der frischgewählte Mathias Zopfi

Die Glarner FDP bestimmt schon in zehn Tagen, wer Mühlemanns Nachfolger im Regierungsrat werden soll

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Mit Benjamin Mühlemanns Wechsel in den Ständerat wird ein Sitz in der Glarner Regierung frei. FDP-Fraktionspräsident Hans Jenny (Bild, zweiter von links) gibt schon bekannt, dass seine Partei antreten wird, die SVP überlegt es sich noch.

Der deutliche Sieger im Nationalratswahlkampf heisst Markus Schnyder

Markus Schnyder (SVP) vertritt den Kanton Glarus neu im Nationalrat. Er folgt auf Martin Landolt (Die Mitte), der nicht mehr zur Wahl angetreten ist. Schnyder sagt im Interview, dass er nicht mit einem so deutlichen Sieg gerechnet habe. Und er will seinen Konkurrentinnen Sabine Steinmann (SP) und Andrea Trummer (Die Mitte) keinen Dankesstrauss schicken: Dass ein SVPler aus dem Kanton Glarus in Bern politisiere gebe die politischen Verhältnisse im Kanton gut wieder, sagt er. Zudem gibt Schnyder bekannt, dass er schon vor der Wahl seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat in Glarus angemeldet hat.

Der wiedergewählte Mathias Zopfi zum Wahlkampf

Mathias Zopfi (Grüne) hat die Wiederwahl in den Ständerat geschafft. Im Interview erklärt er, warum er bei diesem Wahlkampf nicht so aktiv war wie vor vier Jahren. Und warum er trotz einer sich abzeichnenden Niederlage der Grünen auf nationaler Ebene der Meinung ist, dass es einen grünen Bundesrat braucht – der nach wie vor auch Zopfi heissen könnte.

Der bestgewählte Kandidat

Der bisherige Landammann Benjamin Mühlemann (FDP) wird in den Ständerat gewählt und hält damit für die FDP den Sitz vom zurückgetretenen Thomas Hefti. Im Interview erklärt er, dass seine Wahl trotz der guten Voraussetzungen kein Selbstläufer war.

Glarus Süd: Rafaela Hug wird Gemeinderätin

Neben den Wahlen für die eidgenössischen Räte wird in Glarus Süd auch ein Sitz im Gemeinderat neu vergeben. Das Resultat fiel eindeutig aus: 

Rafaela Hug (FDP) macht 1906 Stimmen und gewinnt damit deutlich vor Ruedi Becker (Die Mitte) mit 1030 Stimmen und Heinz Hürzeler (BBB) mit 79 Stimmen.

Die erste Reaktion: Andrea Trummer nimmt Stellung zur Niederlage

Andrea Trummer (Die Mitte) sollte den Sitz ihrer Partei verteidigen, nachdem Martin Landolt nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Es sei zu früh für Analysen, sagt sie in einem ersten Interview nach der Bekanntgabe der Ergebnisse. Sie sei aber zufrieden mit ihrem Wahlkampf und sei dabei auch authentisch geblieben. Dass das Glarnerland weiterhin auf eine weibliche Vertretung in Bern warten muss, findet auch sie schade. Allerdings sei es auch ihr beim Wahlkampf bewusst nicht darum gegangen. Sie gratuliert ihrem Konkurrenten und Gemeinderats-Kollegen Markus Schnyder (SVP) zur Wahl. 

Der erste Auftritt

Die definitiven Wahlresultate haben als erste die Kandidierenden erfahren. So ganz gelöst wirken aber auch die gewählten Politiker nicht. Sie machen sich jetzt auf den Weg zum Medienmarathon.

Gewählt sind Schnyder, Mühlemann und Zopfi

Die eidgenössischen Wahlen für den Kanton Glarus sind entschieden. Mit Glarus hat die letzte Gemeinde die Resultate veröffentlicht. Die Trends der beiden anderen Gemeinden wurden dabei bestätigt. 

In Glarus holt Landamann Benjamin Mühlemann (FDP) 2655 Stimmen, der bisherige Mathias Zopfi (Grüne) macht 2446 Stimmen. Peter Rothlin (SVP) fällt mit 1452 Stimmen deutlich ab. Damit sind Benjamin Mühlemann und Mathias Zopfi als Ständeräte gewählt.

Bei den Nationalratswahlen holt Andrea Trummer (Die Mitte) in Glarus knapp mehr Stimmen (1456) als ihr Hauptkonkurrent Markus Schnyder (SVP, 1435). Das reicht aber nicht, um Schnyders grossen Vorsprung einzuholen. Damit ist Markus Schnyder der Nachfolger von Martin Landolt (Die Mitte) im Nationalrat. Sabine Steinmann holt in Glarus 842 Stimmen. 

Resultate aus Glarus Süd bestätigen den Trend

Auch in Glarus Süd liegt Markus Schnyder (SVP) bei den Nationalratswahlen mit 1691 Stimmen vorne. Andrea Trummer (Die Mitte) erhält 992 und Sabine Steinmann (SP) 761 Stimmen. Der parteilose Jürg Rückmar erhält 42 Stimmen.

Auch bei den Ständeratswahlen gibt es keine Verschiebungen zum Norden. Benjamin Mühlemann (FDP) erhält 2429 Stimmen, Mathias Zopfi (Grüne) 1995 und Peter Rothlin (SVP) 1603 Stimmen.

Die Resultate aus der Gemeinde Glarus dürften am Endergebnis nicht mehr viel ändern können.

Die Stimmbeteiligung in Glarus Süd beträgt bei den Ständeratswahlen 47 Prozent, beim Nationalrat bei 53 Prozent.

Erste Resultate aus Glarus Nord

Aus der Gemeinde Glarus Nord sind bereits die ersten Resultate eingetroffen. Mit 2262 Stimmen erhält Markus Schnyder von der SVP bei den Nationalratswahlen am meisten Stimmen. Andrea Trummer von Die Mitte macht am zweitmeisten Stimmen, sie erhält 1503 Stimmen. Sabine Steinmann von der SP kommt auf 1357 Stimmen. Der partielose Jürg Rückmar erhält 76 Stimmen.

Benjamin Mühlemann (FDP) erhält bei den Ständeratswahlen am meisten Stimmen: 3620 Personen haben seinen Namen auf den Stimmzettel geschrieben. Dann folgen Mathias Zopfi (Grüne) mit 2845 Stimmen und Peter Rothlin (SVP) mit 2428 Stimmen.

Die Stimmbeteiligung liegt bei 45 Prozent und ist damit höher als vor vier Jahren.