«Waldhaus»-Brand bleibt mysteriös

Vulpera. – Am 27. Mai 1987 brannte des Hotel «Waldhaus» innert weniger Stunden komplett aus. Der wissenschaftliche Dienst der Stadtpolizei Zürich kam zum Schluss, dass an mindestens zwei voneinander getrennten Stellen ein Brand ausgebrochen war. Die Experten zogen damals «Brandstiftung mithilfe eines Brandbeschleunigungsmittels in engsten Betracht». Die Staatsanwaltschaft stimmte bei und so wurde das Feuer bei der Gebäudeversicherung Graubünden als Brandstiftung festgehalten. Schadenssumme: 23 Millionen Franken plus sechs Millionen für das Mobiliar.     25 Jahre später fasziniert die mysteriöse Brandursache des «Waldhaus» immer noch. Einer, der sich eingehend mit der Geschichte des legendären Kurhotels aus dem Jahre 1897 befasst, ist Jochen Ziegelmann. Seit fünf Jahren recherchiert er für ein Buchprojekt zur Geschichte des Hotels «Waldhaus». Er hat sich auch intensiv mit dem Brand von 1989 auseinandergesetzt.

Pyromanie als denkbare Brandursache

«Eine Brandstiftung durch die Eigentümer erscheint nicht plausibel, denn das Hotel war in der Sommersaison 1989 komplett ausgebucht. Zudem hatten in jenem Jahr und in den Jahren davor umfangreiche Sanierungsarbeiten stattgefunden», sagt er. Ziegelmann tippt vielmehr auf Pyromanie, da es bereits 1987 einen Brandanschlag auf das leer stehende Hotel «Engadinerhof» in Scuol gegeben hatte.

«Es könnte auch eine Person gewesen sein, die der Eigentümergesellschaft Clemgia oder einzelnen Personen schaden wollte», meint der «Waldhaus»-Experte. Die tatsächliche Täterschaft konnte nie ermittelt werden. (fh)