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Spuren einer alten Havarie

In St. Moritz wird die bestehende Kanalisationsleitung, welche die Gemeinde mit der ARA Staz verbindet, verlegt. Während den Vorarbeiten wurde der Bohrmeister auf einen schwefeligen, nach faulen Eiern riechenden Geruch aufmerksam. Abklärungen lassen die Vermutung zu, dass es sich um die Spuren einer Havarie einer Ölleitung handelt.

Südostschweiz
17.10.14 - 13:59 Uhr

St. Moritz. – Die neue Kanalisationsleitung soll zwischen der bestehenden Kantonsstrasse und dem See zu liegen kommen. Zum Bau der Leitungen werden gegenwärtig Bohrpfähle gegraben, damit eine ausreichende Bausicherung möglich ist und kein Wasser von der Seite in die tiefe Baugrube eindringen kann. Während den Vorarbeiten wurde der Bohrmeister auf einen schwefeligen, nach faulen Eiern riechenden Geruch aufmerksam. Die Bohrarbeiten wurden eingestellt und es konnte zweifelsfrei eruiert werden, dass die Geruchsemissionen aus den Bohrlöchern stammten.

Anhand der Boden- und Wasserproben musste die Gemeinde St. Moritz davon ausgehen, dass es sich bei der Verschmutzung des Bodens um eine Kontaminierung mit Heiz- oder Dieselöl handelt. In der Folge wurde unverzüglich das Amt für Natur und Umwelt des Kantons Graubünden sowie die zuständigen Organe des Amtes für Jagd und Fischerei informiert. Parallel dazu wurde durch die Feuerwehr St. Moritz eine Ölsperre entlang des Ufers errichtet. Diese soll sicherstellen, dass Hangwasser, welches durch die Bauarbeiten mobilisiert wird, keine Schadstoffe in den St. Moritzersee ausschwämmen kann und es zu keiner Verschmutzung des Sees kommt.

Grössere Mengen Heizöl ausgeflossen

Detailliertere Abklärungen lassen heute die Vermutung zu, dass es sich bei der Verschmutzung um die Spuren einer Havarie einer Ölleitung handelte, welche vom Bahnhof St. Moritz ins Dorf führte. Dabei flossen am 1. Februar 1971 grössere Mengen Heizöl durch ein Leck in den Untergrund. Die Verschmutzung konnte damals nur teilweise behoben werden und bereits bei früheren Bauarbeiten stiess man auf punktuelle Verschmutzungen des Bodens mit Heizöl.

Die Gemeinde St. Moritz wird in Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Amtes für Natur und Umwelt geeignete Massnahmen treffen, um eine Sanierung des betroffenen Standortes durchzuführen sowie die Stelle in den kommenden Jahren entsprechend zu überwachen. Damit soll sichergestellt werden, dass es zu keinen weiteren Ausbreitungen des Heizöls oder sogar zu einer Verschmutzung des St. Moritzersees kommt, wie die Kantonspolizei Graubünden am Freitag mitteilte. (so) 

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