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Kloster Einsiedeln für tausendjährige Waldpflege ausgezeichnet

Das Kloster Einsiedeln, das zum Bistum Chur gehört, erhält den Waldpreis der Binding-Stiftung. Der mit 200 000 Franken höchstdotierte Umweltpreis der Schweiz wird dem grössten privaten Waldbesitzer der Schweiz für seine vorbildliche und über tausendjährige Pflege des Waldes verliehen.

Südostschweiz
15.02.11 - 18:00 Uhr

Einsiedeln. – Schon der heilige Benedikt, der Ordensgründer, mahnte vor gut 1500 Jahren in seiner Regel, dass mit jedem Besitz behutsam und sorgfältig umzugehen sei. Nach dieser Regel richtet sich die Mönchsgemeinschaft in Einsiedeln auch heute noch. Das wird jetzt belohnt, wie die Binding-Stiftung heute bekanntgab.

Das Kloster besitzt 1058 Hektaren Wald, davon liegen 933 Hektaren im Kanton Schwyz. Jährlich wachsen im Klosterwald rund 6000 Kubikmeter Holz nach. Klosterförster Daniel Meyer und seine neun Mitarbeiter ernten diese und transportieren sie auf den klostereigenen Holzhof.

Regionale Kreislaufwirtschaft

In der Sägerei werden rund zwei Drittel des Holzes für regionale Abnehmer und den Eigenbedarf eingeschnitten (u.a. für Balken der Kuppel der Klosterkirche). Das minderwertige Holz, rund ein Drittel des Waldholzes, und Sägereiabfälle werden für die Holzschnitzelheizung des Klosters gehäckselt.

Mit seinem Forstbetrieb, der Sägerei und der Energieproduktion habe das Kloster die Materialflüsse optimiert, so der Schwyzer Kreisförster Stefan Lienert. Es gelte als Musterbeispiel für eine regionale Kreislaufwirtschaft.

«Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung»

«Die Transporte sind auf das absolut notwendige Minimum reduziert», so Lienert weiter. «Die Wertschöpfung erfolgt soweit möglich, in den eigenen Betrieben. Die Mitarbeiter stammen aus der Region. Die Energiegewinnung ist zu einem wesentlichen Teil CO2-neutral.

Für Pater Lorenz Moser, Statthalter des Klosters, ist klar, dass der Lebensraum Wald nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen geopfert werden darf. «Die nachhaltige Nutzung ist unser Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung.»

Der Waldpreis wird von der Sophie und Karl Binding Stiftung seit 25 Jahren verliehen. 2011 – von der Uno zum Jahr des Waldes erklärt – wird er zum Thema «Waldeigentum als Verpflichtung» vergeben. Die Übergabe an das Kloster erfolgt am 12. Mai in Bern. Festredner ist der ehemalige deutsche Umweltminister Klaus Töpfer. (sda)

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