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Goldingerin legt die schönsten Chinoise-Plättli der Schweiz

Auf die Goldmedaille ist sie stolz, auch auf das neue Auto, das sie beim Berufswettbewerb gewonnen hat. Doch besonders auf ihren Titel: mit 18 Jahren ist Bianca Blöchlinger Schweizer Meisterin der Fleischfachleute.

Südostschweiz
13.12.13 - 18:00 Uhr

Schmerikon. – Dass sie mal in einer Metzgerei arbeiten wird, das stand für Bianca Blöchlinger schon als kleines Mädchen fest. «Mein Vater hat unsere Kühe und Schweine selbst zum Schlachten in die Metzgerei gebracht», erinnert sie sich, «da war ich oft dabei.»

Sie wollte unbedingt lernen, wie das Fleisch eingepackt und vakuumiert wird und durfte bald mithelfen. Nie hat sie bekümmert, dass dafür Tiere vom heimischen Hof geschlachtet werden mussten. «Der Umgang mit Fleisch hat mir schon immer gefallen.» Und der Umgang mit den Kunden an der Ladentheke. Bianca Blöchlinger kommt gern mit Leuten ins Gespräch. Perfekte Voraussetzungen also für die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau in der Fleischwirtschaft. Dass sie nun sogar Schweizer Meisterin unter ihren Berufskollegen geworden ist, diese Geschichte beginnt mit ihrer Schnupperlehre bei Metzgermeister Betschart in Schmerikon.

Sie fehlte keinen Tag

Eine Woche lang schaut ihr der Meister dabei auf die Finger. «Peinlich war, dass ich in meiner Aufregung das scharfe Messer unterschätzt hatte.» Mit einem verbundenen Finger hinter der Ladentheke stehen, das ging Blöchlinger schon als Schnupperlehrling gegen die Berufsehre. «Ich habe versucht, so gut es ging, das Pflaster zu verstecken, damit bloss niemand danach fragt», gesteht sie. Weitermachen hiess ihr Motto. Franz Betschart wusste bald, dass er das flinke Mädchen unter seine Fittiche nehmen würde. «Überzeugt hat Bianca auch in ihrer Art, auf Kunden zuzugehen.»

Während der nächsten drei Jahre fehlt sie keinen einzigen Tag. Auf ihrem Lehrabschlusszeugnis steht eine treffliche 5,3. Damit gehört Blöchlinger zu den insgesamt 45 Kandidaten, die zur Schweizer Meisterschaft der Fleischfachleute eingeladen werden. Einen Riesenkoffer, eine Reisetasche und einen Rucksack packt sie für Basel. «Alles voller Fleisch, Wurst, Messer, Requisiten und Berufskleidern.» Alles wird gebraucht. Vier Tage lang stellt die junge Detailhandelsfachfrau ihr Können unter Beweis. (unz)

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