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Vom royalen Traumpaar zum Krisenauslöser

Mit ihrer überraschenden Ankündigung, sich weitgehend von ihren royalen Pflichten zurückzuziehen, haben Prinz Harry und seine Frau Meghan Anfang des Jahres die Briten schockiert und das Königshaus in eine Krise gestürzt.

Agentur
sda
29.03.20 - 11:12 Uhr
Stars & Sternli
Der in der Mitte verabschiedet sich ins Privatleben: Souvenirfiguren in einem Londoner Schaufenster-
Der in der Mitte verabschiedet sich ins Privatleben: Souvenirfiguren in einem Londoner Schaufenster-
KEYSTONE/AP/Kirsty Wigglesworth

Nach palastinternen Krisenberatungen über ihren künftigen Status wurde bekanntgegeben, dass Harry und Meghan künftig auf die Anrede «königliche Hoheit» verzichten und keine öffentlichen Gelder mehr erhalten.

Am Dienstag haben Harry und Meghan offiziell ihren letzten Tag als aktive Mitglieder der britischen Königsfamilie. So wandelten sie sich innerhalb weniger Jahre vom Traumpaar in der ersten Reihe des britischen Königshauses zu Royals im Abseits.

Liebe auf den ersten Blick

Als sich die beiden zum ersten Mal trafen, war Prinz Harry 31 Jahre alt und hatte einige gescheiterte Beziehungen und eine zehnjährige Armeekarriere hinter sich. Die US-Schauspielerin Meghan Markle war 34 und seit drei Jahren geschieden.

Eine gemeinsame Freundin arrangierte ein Treffen, als Meghan im Juli 2016 in London war. Aus dem Blind Date wurde mehr. In den ersten Monaten trafen sich die beiden heimlich zu Hause, fuhren zum Campen nach Botswana. Im November 2017 machte Harry Meghan beim Brathähnchen in seinem Cottage einen Heiratsantrag.

Gefeiertes Traumpaar

Britische Medien nahmen die Nachricht begeistert auf: Meghan hatte bereits etwas erreicht im Leben und sollte als Feministin mit afroamerikanischen Wurzeln den Royals ein moderneres Image verschaffen. In der Öffentlichkeit war die Erleichterung gross, dass Harry, der als Zwölfjähriger seine Mutter Diana verlor, nun endlich sein Glück gefunden zu haben schien.

Am 19. Mai 2018 feierte das Paar auf Schloss Windsor mit zahlreichen Prominenten und vor jubelnden Massen eine Traumhochzeit. Kurz vor der Geburt ihres Sohnes zogen Harry und Meghan im April 2019 ins Frogmore Cottage auf Schloss Windsor um. Ihren Sohn nannten sie Archie Harrison Mountbatten-Windsor und verzichteten dabei auf königliche Titel.

Zunehmende Konflikte

Das öffentliche Wohlwollen liess allerdings nach. Kritisiert wurden der Konflikt des Paares mit den Medien inklusive Strafanzeigen gegen mehrere Zeitungsverlage sowie die Klagen der beiden über die Behandlung durch die Öffentlichkeit, während sie vom königlichen Lebensstil profitierten. Als Heuchelei werteten viele, dass Harry und Meghan Umweltschutz predigten, aber mit Privatjets in den Urlaub flogen.

Gerüchte über Meghans Launenhaftigkeit gegenüber Bediensteten machten die Runde. Angeblich quittierten reihenweise Mitarbeiter den Dienst. Auch von einem Zickenkrieg zwischen Meghan und Kate, der Frau von Harrys älterem Bruder William, war immer wieder die Rede.

Für grossen Unmut sorgte, dass Harry und Meghan die Öffentlichkeit erst mit Verzögerung über die Geburt ihres Sohnes informierten. Auch ihre Entscheidung, Archies Paten geheimzuhalten, stiess auf Unverständnis - ebenso wie eine Rechnung über umgerechnet 2,8 Millionen Euro für die Modernisierung von Frogmore Cottage. Mittlerweile hat das Paar angekündigt, die Renovierungskosten zurückzuzahlen.

Rückzug von royalen Pflichten

Das Paar gehörte bislang zu den ranghöchsten Mitgliedern der Königsfamilie und sollte nach einer Thronbesteigung von Prinz Charles mehr Aufgaben übernehmen. Stattdessen ziehen sich Harry und Meghan zurück, um ein normaleres, unabhängiges Leben zu führen. Zunächst lebte die kleine Familie in einer Luxusvilla an Kanadas Westküste, Harry absolvierte noch ein paar letzte Termine für das Königshaus.

Am Freitag berichtete das britische Boulevardblatt «Sun», Harry und Meghan seien vor einigen Tagen nach Kalifornien umgezogen, wo Meghans Mutter und viele ihrer Freunde leben. Das Paar will sich demnach in der Gegend von Los Angeles niederlassen. Möglicherweise trug dazu auch bei, dass Kanada nicht mehr lange für die Sicherheitskosten für das Promi-Paar aufkommen wollte.

Harry und Meghan sind nun frei für andere Aufgaben. Meghan zeigte bereits, dass sie diesen Spielraum nutzen will: Am 3. April erscheint eine Disney-Dokumentation über eine Elefantenfamilie in Afrika, der sie ihre Stimme leiht.

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