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Trainer Hudac von Nadine Fähnrichs Hausse kaum überrascht

Nadine Fähndrich stiess nicht als Riesentalent in den Weltcup-Tross. Nun zahlt sich die harte Arbeit aus, auch dank ihrem Trainer Ivan Hudac.

Agentur
sda
31.12.22 - 17:36 Uhr
Schneesport
Trainer Ivan Hudac lächelt in die Kamera. Auch der Slowake hat einen wesentlichen Anteil an Nadine Fähndrichs Aufstieg.
Trainer Ivan Hudac lächelt in die Kamera. Auch der Slowake hat einen wesentlichen Anteil an Nadine Fähndrichs Aufstieg.
KEYSTONE/YANIK BUERKLI

Der 51-Jährige ist vom Aufstieg der 27-Jährigen in die Weltspitze nicht überrascht. Er attestiert der Frau aus Eigenthal eine sehr professionelle Einstellung. «Nadine hat schon immer auf Details geachtet, sie ist selbstkritisch», betont der Slowake. Die Luzernerin hat Stück für Stück ihre Schwächen abgebaut, indem sie auch den Kleinigkeiten Beachtung schenkt und viel in deren Verbesserung investiert.

Hudac nimmt aufs Training angesprochen denn auch den Ausdruck «kosmetische Arbeit» in den Mund. Es gehe um feine Anpassungen im Trainingsumfang, bei spezifischen Krafteinheiten oder bei Details im Laufstil. Auch die Renntaktik und die Psychologie würden eine wichtige Rolle spielen. In diesen Bereichen sei Nadine Fähndrich dank ihrer Erfahrung und der Zusammenarbeit mit dem Mentalcoach ebenfalls besser geworden. «Nadine bekommt nun in schwierigen Rennkonstellationen den Kopf frei, um sich aufs richtige Handeln zu fokussieren.» Diese Eigenschaft ist im Sprint, bei dem latente Sturzgefahr herrscht oder zumindest die Behinderung durch eine Gegnerin droht, sehr wichtig.

Hudac, der im Mai 2014 zu Swiss-Ski kam, Dario Cologna an den Spielen in Pyeongchang 2018 noch zu einem vierten Olympiasieg führte und nun in der dritten Saison dem Frauen-Team vorsteht, sagt auch: «Der 5. Rang an den Olympischen Spielen hat Nadine im Kopf stark gemacht.» Auch wenn das Ziel in einem Olympia-Final immer die Medaille sei und die Luzernerin an diesem Tag eine Enttäuschung verarbeiten musste, habe ihr genau dieses Rennen gezeigt, «dass etwas drin liegt.»

Nadine Fähndrich wehrt sich dagegen, als reine Sprinterin bezeichnet zu werden. Sie will auch ihre Allrounder-Qualitäten forcieren, zumal sie es in Distanzrennen auch schon aufs Weltcup-Podium geschafft hat. Hudac schlägt da leicht andere Töne an. «Derzeit hat der Sprint Priorität, für alles andere bleibt noch Zeit», sagt er. «Wir vergessen die Allrounder-Qualitäten nicht, aber zuerst kommt der Sprint.» Auf den langen Distanzen liege an Titelkämpfen bei einer günstigen Konstellation vielleicht mal Platz 6 drin, aber nicht wie im Sprint eine Medaille. Diese scheint nun in knapp zwei Monaten an den Weltmeisterschaften in Planica Pflicht zu sein.

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