Grosse Vorfreude auf Davos Nordic
Die im Langlauf-Weltcup engagierten Alina Meier und Jason Rüesch haben beide eine nicht ganz optimale Saison-Vorbereitung hinter sich. Trotzdem hoffen beide auf weitere Fortschritte im Winter.
Die im Langlauf-Weltcup engagierten Alina Meier und Jason Rüesch haben beide eine nicht ganz optimale Saison-Vorbereitung hinter sich. Trotzdem hoffen beide auf weitere Fortschritte im Winter.
Die Vorbereitungen auf die bald beginnende neue Langlauf-Saison seien bis Ende August plangemäss verlaufen, erklärt Alina Meier auf Anfrage. Unter anderem weilte sie an einem Rollskirennen in Schweden. Der September sei dann wegen Krankheit nicht ganz nach Plan verlaufen. Sie habe einige Trainingseinheiten verpasst und deshalb noch einen gewissen Rückstand. «Ich hoffe aber, noch möglichst oft auf Schnee trainieren zu können und danach für den Weltcup bereit zu sein.» Die 26-Jährige schätzt sich zwar weiterhin im Skating etwas stärker ein als in der klassischen Technik. Sie habe im Sommer jedoch spezifisch an den klassischen Elementen gearbeitet, in dem sie beispielsweise mehr Krafttrainings-Einheiten für den Oberkör-per absolviert habe – eine wichtige Komponente, wenn es um Doppel-stock-Einsätze geht. Es gebe aber sehr viele Komponenten, die zusammenspielen müssten, um optimal in Form kommen zu können, meint Meier. Da-bei würden auch die Einheiten mit und Tipps von ihrem Vater Martin Hänggi – einem Spitzen-Eisschnellläufer – helfen.
Mittelfristige Planung
Die erwähnte, spezifische Arbeit ist laut der A-Kaderläuferin nicht nur darauf ausgelegt, in der bald beginnenden WM-Saison möglichst gute Resultate im Sprint zu erzielen. Vielmehr schielt die Davoserin mit einem Auge bereits auf die nächsten Olympischen Winterspiele, die vom 6. bis 22. Februar 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo (I) stattfinden werden. Ob sie bis dann ganz an der Weltspitze angekommen sein wird, weiss Meier heute natürlich noch nicht: «Das Niveau ist sehr hoch und die Spitze sehr kompakt. Ich habe bis dann ja aber noch ein paar Trainingsjahre vor mir.» Etwas schade findet sie, dass die Flüelaloipe wegen der warmen Temperaturen eine Woche später als vorgesehen öffnen konnte. «Ich hatte mich sehr auf die Heim-Trainingsmöglichkeit gefreut. Eine Woche mehr Training auf Schnee wäre cool gewesen.»
Dafür freut sich Meier umso mehr auf das Heimspiel am 17. und 18. Dezember anlässlich von Davos Nordic. «Schliesslich trainieren wir das ganze Jahr über in Davos.» Am Samstag findet der Sprint in freier Technik statt, tags darauf ein Rennen, das neu über 20 Kilometer geht – eine Tatsache, welche das Mitglied des A-Kaders nicht unbedingt cool findet. Denn sie befürchtet durch die vom Weltverband beschlossene Verlängerung der Strecke eine noch grössere Zäsur zwischen den stärksten und den übrigen Läuferinnen. Tatsächlich könnte dies bei Liveübertragungen eine gewisse Langeweile auslösen. Man wird im Lauf des Winters sehen, wie sich die neue Regelung bewähren wird.
Spezielle Ziele für die kommende Saison hat sich Meier nicht gesetzt. «Ich möchte einfach jedes Jahr einen Schritt vorwärts-kommen.» Sie wolle vor allem verletzungsfrei bleiben, Spass haben und sich wenn möglich mal in einem Sprintrennen für den Halbfinal qualifizieren. Dann wäre ein erster Schritt vorwärts bereits gemacht.
Nach Eingriff wieder angreifen
Auch Jason Rüesch hat eine nicht ganz einfache Saisonvorbereitung hinter sich – und vor allem einen vergangenen Winter beinahe zum Vergessen. Wegen Krankheit und Verletzung konnte er nur eine Handvoll Wettkämpfe bestreiten und musste sich im Frühjahr einer Schulteroperation unterziehen – nachdem er sich zuvor zweimal die Schulter ausgerenkt hatte. Seit Juni sei er wieder auf Rollskis unterwegs, erklärt Rüesch auf Anfrage. Den eingehandelten Trainingsrückstand schaut er als nicht allzu gross ein – zumal er im August in Schweden erstmals auf Schnee unterwegs war. Während andere bereits relativ früh nach Finnland gereist sind, um sich auf die am kommenden Wochenende in Ruka stattfindenden ersten Saison-Wettkämpfe vorzubereiten, reist Rüesch erst später nach Skandinavien und versucht, sich auf der heimischen Snowfarming-Loipe den letzten Schliff zu holen. Trotz suboptimaler Saisonvorbereitung freut er sich auf die ersten Rennen sowie darauf, dass die Mitteldistanz-Rennen nun über 20 statt 15 Kilometer gehen werden. «Das kommt mir entgegen.» Zwar gab es im Sommer mehrere Trainerwechsel, doch man habe ein gutes Team und deshalb die Umstellungen gut verkraftet. Als Saisonziele nennt er zunächst einmal Davos Nordic: «Ich werde das Wochenende davor auslassen, um für mein Heimrennen bereit zu sein». Er freue sich auf die bekannte Loipe sowie auf den grossen einheimischen Support. Zudem möchte er an der Tour de Ski gute Resultate erzielen sowie sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die Ende Februar und Anfang März 2023 im slowenischen Planica stattfinden werden. Dabei will er sich keine resultatmässigen Ziele setzen, da diese sehr schwierig vorherzusagen seien. «Ich werde mein Bestes geben, dann schauen wir, zu was es reichen wird.»
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