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FIS stellt Polen nach Corona-Chaos Start in Oberstdorf in Aussicht

Die Vierschanzentournee startet vermutlich doch mit den Mitfavoriten Dawid Kubacki und Kamil Stoch. Fallen die weiteren Tests negativ aus, dürfen sie am Dienstag in Oberstdorf starten.

Agentur
sda
28.12.20 - 22:48 Uhr
Schneesport
Nach einem nerven aufreibenden Tag darf Dawid Kubacki doch noch hoffen, seinen Tourneesieg verteidigen zu dürfen
Nach einem nerven aufreibenden Tag darf Dawid Kubacki doch noch hoffen, seinen Tourneesieg verteidigen zu dürfen
KEYSTONE/EPA/RONALD WITTEK

Im Corona-Chaos um die polnischen Skispringer bahnt sich bei der Vierschanzentournee eine überraschende Wende an. Den Polen um Kamil Stoch, Dawid Kubacki und Co. soll der Start doch noch erlaubt werden, falls eine dritte Corona-Testreihe durchweg negativ ausfällt. Dies teilte der Ski-Weltverband FIS am späten Montagabend mit. Der Pole Klemens Muranka war zunächst positiv auf das Virus getestet worden, worauf das Team für den Tournee-Auftakt in Oberstdorf ausgeschlossen wurde. Als am Abend ein weiterer Test von Muranka negativ ausfiel, hiess es von polnischer Seite, man wolle natürlich auch im Allgäu starten.

Sollten Muranka und seine Kollegen in der dritten Runde allesamt negativ getestet werden, wären am Dienstag alle 62 Springer am Start. Die üblichen K.o.-Duelle würden dann entfallen.

Mit Kubacki und Kamil Stoch, der den dritten Overall-Sieg anstrebte, wären zwei der fünf meistgenannten Favoriten aus dem Rennen. Es würden der Norweger Halvor Egner Granerud sowie die beiden Deutschen Markus Eisenbichler und Karl Geiger verbleiben. Allerdings gibt es genügend Beispiele von Athleten, die just über die Neujahrstage ihr Erfolgspuzzle zusammensetzten und den Klassiker aus dem Nichts gewannen.

Muranka hatte Polens Mannschaft zunächst in die missliche Lage gebracht - womöglich aber unschuldig. Er war in Oberstdorf positiv auf das Virus getestet worden. «Es tut mir leid, aber es ist passiert ... Ich bin positiv und bisher ohne Symptome», schrieb der 26-Jährige auf Instagram. Polens Sportdirektor, die Skisprung-Legende Adam Malysz, sagte gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa: «Noch vor zwei Tagen hatten wir einen Test, dort waren alle Ergebnisse negativ. Es ist seltsam.» Als am Abend ein weiterer Test bei Muranka negativ ausfiel, verlangten die Polen eine Wiederholung der Qualifikation oder das direkte Startrecht im Wettkampf vom Dienstag.

Für Polen um sein aussichtsreiches Top-Trio Stoch, Kubacki und Piotr Zyla ist eine Zulassung für Oberstdorf elementar, weil sonst schon auf der ersten von vier Stationen alle Chancen auf den Gesamtsieg dahin sind. Der Verband hofft, dass die am Montagnachmittag durchgeführte Qualifikation entweder wiederholt wird oder die Polen am Dienstag auch ohne Quali-Sprung für den Wettbewerb zugelassen werden.

Generalsekretär Florian Stern hatte am Nachmittag noch betont, dass weitere Testergebnisse keinen Einfluss auf den Ausschluss für Oberstdorf mehr hätten. «Wir bedauern diesen Entscheid sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten, blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl», begründete Stern per Communiqué den Ausschluss der Polen. Die Tests von Murankas Teamkollegen fielen zwar negativ aus, sie zählen jedoch zur sogenannten Kontaktgruppe 1, hatten also entweder über 15 Minuten lang direkten Kontakt von Angesicht zu Angesicht mit Muranka oder befanden sich länger als 30 Minuten gemeinsam mit ihm in einem geschlossenen Raum oder Fahrzeug.

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