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Van der Graaff kollabiert im Staffel-Rennen

Die Davoser Langlauferin Laurien van der Graaff hat im Staffel-Rennen an der Nordischen Ski-WM in Seefeld einen rabenschwarzen Tag eingezogen. Jubeln durften dagegen die schwedischen Langläuferinnen, dier erstmals Staffel-Gold holten.

Südostschweiz
28.02.19 - 15:54 Uhr
Schneesport
Laurien van der Graaff berichtet im Ziel vom «Schlimmsten, was ich je erlebt habe.»
Laurien van der Graaff berichtet im Ziel vom «Schlimmsten, was ich je erlebt habe.»
KEYSTONE

Die Schweizer Staffel hat sich an der WM in Seefeld mit Rang 10 begnügen müssen. Bereits nach dem ersten Abschnitt waren sie geschlagen, da Laurien van der Graaff völlig einbrach und nach 5 km mit 95 Sekunden Rückstand an Nadine Fähndrich übergab. Fähndrich, die Glarnerin Lydia Hiernickel und Nathalie von Siebenthal machten noch ein paar Plätze gut, mehr als Platz 10 unter 17 Staffeln lag aber nicht mehr drin. Die anderen drei zeigten aber eine starke Leistung. Fähndrich lief die fünftbeste Abschnittsszeit, Schlussläuferin Von Siebenthal sogar die viertbeste.

«Es ist mir schwarz vor Augen geworden und ich hatte keinen Schnauf.»

Laurien van der Graaff

Laurien van der Graaff erlebte in ihrem höchstwahrscheinlich letzten WM-Rennen einen rabenschwarzen Tag. «Das ist etwas vom Schlimmsten, was ich je erlebt habe», meinte die Davoserin. «Es ist mir schwarz vor Augen geworden und ich hatte keinen Schnauf.» Dass dies gerade in der Staffel passierte, machte ihr speziell zu schaffen. Nach ihrer Zieldurchfahrt blieb die 31-Jährige minutenlang am Boden liegen und musste medizinisch betreut werden. Ursachen für den Schwächeanfall konnte die 31-jährige Davoserin unmittelbar nach dem Rennen noch keine benennen.

Von Siebenthal dagegen, die vergangene Woche sogar von einem baldigen Rücktritt gesprochen hatte, zeigte im Ziel wieder einmal ein lachendes Gesicht. «Heute hatte ich wieder einmal ein gutes Gefühl», erklärte die 25-jährige Berner Oberländerin zufrieden. «Ich habe versucht, noch so viele Läuferinnen wie möglich zu überholen.» Damit liegt auch am Samstag über 30 km Skating ein versöhnlicher Abschluss drin.

Erstes WM-Staffel-Gold für Schwedinnen

Mit der Entscheidung hatten die Schweizerinnen so schon früh nichts mehr zu tun. Die Vorentscheidung zugunsten der Schwedinnen, die einzig an den Olympischen Spielen 1960 (die damals auch als Weltmeisterschaften zählten) und 2014 Staffel-Gold gewonnen hatten, fiel auf der dritten Ablösung, als Kalla knapp 20 Sekunden Vorsprung auf Astrid Uhrenholdt Jacobsen herauslief. Therese Johaug schaffte es zwar, dieses Handicap bis kurz vor dem Ziel zuzulaufen, doch im Sprint war sie gegen Stina Nilsson wie erwartet chancenlos. Seit der WM 2009 in Tschechien hatten die norwegischen Frauen an Weltmeisterschaften immer Gold gewonnen.

Nilsson, die erst kurz vor WM-Beginn von einer Oberschenkelverletzung genesen war, ist damit eine der grossen Figuren dieser Titelkämpfe. Sie gewann ihre zweite Goldmedaille nach dem Teamsprint, dazu holte sie im Einzelsprint Silber. Insgesamt steht die Schwedin nun bereits bei fünf Olympia- (eine Gold) und sieben (zwei Gold) WM-Medaillen. Johaug ist derweil bei 14 WM-Medaillen angelangt. Sie bleibt auch für die 30 km am Samstag die Topfavoritin. (so/sda)

Seefeld (AUT). Weltmeisterschaften. Langlauf. Frauen. Staffel (4x5 km, 2 x klassische Technik, 2 x Skating): 1. Schweden (Ebba Andersson, Frida Karlsson, Charlotte Kalla, Stina Nilsson) 55:21,0. 2. Norwegen (Heidi Weng, Ingvild Flugstad Östberg, Astrid Uhrenholdt Jacobsen, Therese Johaug) 3,1 Sekunden zurück. 3. Russland (Julia Belorukowa, Anastasia Sedowa, Anna Netschajewskaja, Natalia Neprjajewa) 2:03,8. 4. Deutschland 2:46,8. 5. USA 3:06,0. 6. Finnland 3:47,7. 7. Italien 3:54,9. 8. Frankreich 4:00,9. 9. Slowenien 4:21,2. 10. Schweiz (Laurien van der Graaff, Nadine Fähndrich, Lydia Hiernickel, Nathalie von Siebenthal) 4:30,9. - 17 Teams gestartet.

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Da kann man nur sagen ,schade für die Schweizerinnen.Kann mir auch nicht vorstellen so einen Einbruch von Van der Graaff wenn man trainiert ist.Aber wenn es schwarz wird vor den Augen ,muss schon etwas gesundheitlich gröberes passiert sein.Ich hoffe:das Frau van der Graaff keine bleibenden gesundheitlichen Schäden davon trägt.Und wünsche ihr gute Besserung.Trotz dem 10.Rang haben die Schweizerinnen eine gute Leistung schlussendlich gebracht.

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