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Kein Exploit für Von Siebenthal

Nathalie von Siebenthal läuft an der Nordisch-WM in Seefeld im Rahmen der Erwartungen. Sie belegt am Ende Rang 18. Therese Johaug wird ihrer Favoritenrolle gerecht.

Agentur
sda
23.02.19 - 12:18 Uhr
Schneesport

Nathalie von Siebenthal gelang in einer für sie enttäuschenden Saison auch an der Nordisch-WM in Seefeld kein Exploit. Die Berner Oberländerin belegte den 18. Rang mit 2:44 Minuten Rückstand auf die Siegerin Therese Johaug. Die 25-Jährige aus dem Lauenen-Tal war danach ratlos: «Ich kann gar nicht zufrieden sein, wie schon die ganze Saison.» Zwar sei sie im Skating-Teil noch ein wenig nach vorne gekommen, aber: «Ich fühle mich nicht wie in einem Rennen und kann nicht reagieren. Ich bin irgendwie blockiert.» Sie hatte im Klassisch-Teil wie erwartet viel Zeit verloren, konnte aber auch in der von ihr bevorzugten Skating-Technik nicht wie erhofft Ränge gutmachen.

Therese Johaug wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Die 30-jährige Norwegerin gewann den Skiathlon (7,5 km klassisch und 7 km Skating) überlegen mit fast einer Minute Vorsprung auf ihre Landsfrau Ingvild Flugstad Östberg. Die Russin Natalia Neprjajewa verhinderte als Dritte den totalen norwegischen Triumph. Für Johaug ist es der 8. WM-Titel, der 5. in einer Einzeldisziplin.

Gegen Johaug, die wegen einer Dopingsperre die WM 2017 und die Olympischen Spiele 2018 verpasst hatte, ist seit ihrer Rückkehr auf diese Saison hin kein Kraut gewachsen. Sie gewann sämtliche Distanzrennen, die sie lief, überlegen. Auf dem anspruchsvollen Klassisch-Parcours in Seefeld liess sie bereits nach einem Kilometer sämtliche Konkurrenten stehen. Bei Halbzeit hatte sie 26 Sekunden Vorsprung, im Ziel waren es 57,6 Sekunden. Dennoch zeigte sie sich sehr emotional. Den Tränen nahe erklärte sie: «Das ist so toll. Ich habe zwei Jahre auf diese Titelkämpfe warten müssen.» Johaug hatte immer ihre Unschuld beteuert und führte den Befund auf eine Lippen-Sonnencrème zurück. Sie ist auf bestem Weg, an dieser WM viermal Gold zu gewinnen.

Hinter Johaug entwickelte sich ein Dreikampf um die restlichen zwei Medaillen. Bereits nach dem klassischen Teil waren Ingvild Flugstad Östberg, Natalia Neprjajewa und Astrid Uhrenholdt Jacobsen gemeinsam aufgetaucht. Am Ende hatte die Tour-de-Ski-Siegerin die grössten Reserven. Dahinter gewann die erst 23-jährige Russin Neprjajewa ihre erste WM-Medaille nach Olympia-Bronze mit der Staffel. Auch für Östberg, die Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Teamsprint, war es die erste Einzelmedaille an einer WM.

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