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Klassisch-Puristen kommen im Engadin auf ihre Kosten

«La Diagonela» – der Volkslanglauf in der klassischen Stilart über 65 Kilometer in Zuoz – hat sich vor seiner sechsten Auflage als Nischenprodukt etabliert. Die einst anvisierten Teilnehmerzahlen blieben eine Utopie.

Johannes
Kaufmann
17.01.19 - 04:30 Uhr
Schneesport
«La Diagonela» hat sich etabliert und wächst langsam aber stetig weiter.
«La Diagonela» hat sich etabliert und wächst langsam aber stetig weiter.
PRESSEBILD

Loipe gut, alles gut meldet OK-Präsident Ramun Ratti aus dem Oberengadin. Der heftige Schneefall der letzten Tage war mehr Segen als Fluch für die Organisatoren von «La Diagonela», dem zur Skiclassics-Wettkampfserie zählenden Volkslanglauf über 65 Kilometer. Kurz vor der sechsten Auflage am Samstag steht fest, dass zum zweiten Mal in Folge über die Originalstrecke gelaufen werden kann.

Hoch im Kurs bleibt derweil auch die kleinere Strecke «La Pachificha» über 30 Kilometer. «Wir haben festgestellt, dass für etwas weniger trainierte Teilnehmer die 65-Kilometer-Distanz zu einem relativ frühen Zeitpunkt des Winters zu anspruchsvoll ist», erläutert Ratti. Die «kleinere Schlaufe» ist besonders bei Schweizer Teilnehmern populär, während die Klassisch-Puristen aus Skandinavien – die einen Hauptbestandteil des Teilnehmerfeldes ausmachen – primär für die Herausforderung des 65-Kilometer-Härtetests ins Oberengadin reisen.

Kleine Schritte vorwärts

Apropos Teilnehmerzahlen: Die bei der Lancierung des Anlasses in einem Fünfjahresplan anvisierten Zahlen von 2000 bis 3000 Läufern blieben eine Utopie. «Wir waren zu ambitioniert, das war ein Fehler», gesteht Ratti. Und so verharren die Teilnehmerzahlen bei rund 1000 Klassisch-Liebhabern, wovon rund 300 die kleinere Variante wählen. Für Initiator Ratti ist das Glas im Oberengadin trotzdem halb voll und nicht etwa halb leer. Er sagt: «Wir haben uns Jahr für Jahr um gegen zehn Prozent gesteigert. Die Erhöhung fiel zwar klar geringer aus als erhofft, aber es ist immerhin eine Entwicklung spürbar.»

Eine Entwicklung gab es auch auf dem TV-Markt zu konstatieren. Nach der Abdeckung im skandinavischen Raum wird der Lauf nun erstmals auch in der Schweiz auf Teleclub zoom live übertragen. Als weitere Neuerung ist «La Pachifica» in die Swiss-Loppet-Serie integriert worden. Der Lauf ist somit Bestandteil der Wettkampfserie der elf grössten Volkslanglaufrennen der Schweiz.

Eliassen und Johansson Norgren

Wenn am Samstag um 9.20 Uhr der Startschuss fällt, wird die internationale Skiclassic-Elite lückenlos am Start erwartet. Der 33-jährige Norweger Petter Eliassen – vor Wochenfrist Sieger am Kaiser-Maximilian-Lauf in Seefeld – steht an der Spitze einer Klassisch-Armada aus seiner Heimat, zu der auch Vorjahressieger Tord Asle Gjerdalen zählt. Gemeldet ist auch der in Lantsch/Lenz domizilierte Russe Ilya Tschernoussow. Bei den Frauen führt der Weg zum Sieg über Dominatorin und Vorjahressiegerin Britta Johansson Norgren.

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