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Fragezeichen um Colognas Formstand

Kein anderer Langläufer kann in der Tour de Ski mehr Erfolge vorweisen als Dario Cologna. Für die 13. Austragung zählt der Titelverteidiger allerdings nicht zum engsten Favoritenkreis, dazu verlief der Saisonstart zu harzig.

Südostschweiz
29.12.18 - 04:30 Uhr
Schneesport
Titelverteidiger Dario Cologna startet nicht als Topfavorit in die Tour de Ski.
Titelverteidiger Dario Cologna startet nicht als Topfavorit in die Tour de Ski.
KEYSTONE

Vier Gesamtsiege (2009, 2011, 2012, 2018) sowie insgesamt sieben Schlussklassierungen in den Podesträngen machen Dario Cologna zum Mister Tour de Ski. Die Idee des Wettkampfformats, in einem Etappenrennen in verschiedenen Disziplinen und an verschiedenen Orten den komplettesten Langläufer zu küren, ist auf den Bündner zugeschnitten.

Der 32-Jährige zeigte sich diesen Winter aber noch nicht auf der Höhe der Erwartungen. Der vierfache Olympiasieger baute bei der Hauptprobe vor anderthalb Wochen in Davos in der zweiten Rennhälfte stark ab. Vor einem Jahr hatte Cologna ebenfalls einen mässigen Start in den Winter hingelegt, war aber der Konkurrenz näher gewesen und fand danach zur Bestform, die im Tour-de-Ski-Sieg, in Olympia-Gold und im Triumph beim Fünfziger in Oslo gipfelte. «Der nächste Schritt muss diesmal grösser sein», sagte Cologna in Davos.

Die Skating-Rennen vom Freitag und Samstag in Toblach, ein Sprint sowie ein 15-km-Lauf, werden weitere Aufschlüsse geben. Im Feld der Männer ist kein klarer Favorit auszumachen. Bei den Frauen werden die Karten gar neu gemischt. Die Tour de Ski muss mit der Saisondominatorin Therese Johaug, Charlotte Kalla und Ebba Andersson auf Topfavoritinnen verzichten. Das skandinavische Trio legt statt des harten Etappenrennens einen langen Trainingsblock für die Weltmeisterschaften im Februar in Seefeld ein.

Die Schweizer Hoffnungsträgerin Nathalie von Siebenthal muss wie Cologna einen unterdurchschnittlichen Saisonstart verdauen. Die 25-jährige Berner Oberländerin war nach ihrem Rennen in Davos ähnlich ratlos wie ihr Teamkollege. 2017 und 2018 traf Von Siebenthal jeweils als Achte oben auf der Alpe Cermis ein. An dieser Marke wird sie sich messen.

Zuerst Sprinterinnen im Fokus

Der Beginn der Tour de Ski behagt den beiden Sprinterinnen Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff. In Toblach und am 1. Januar im Val Müstair stehen gleich zwei Skating-Sprints an. Vor Jahresfrist hatte Van der Graaff mit dem Sieg auf der Lenzerheide für eine Sternstunde im Schweizer Frauenlanglauf gesorgt - erster Weltcupsieg seit Evi Kratzer 1987 in Calgary. Bei den WM-Testrennen in Seefeld doppelte die Davoserin mit niederländischen Wurzeln nach. Vor zehn Tagen hinterliess allerdings Fähndrich den stärkeren Eindruck. In Davos überzeugte die Luzernerin mit einem 7. Rang.

Die Tour de Ski ist in diesem Winter mit einem Preisgeld von 560'000 Schweizer Franken dotiert. Die Gesamtsieger kassieren je deren 55'000 Franken. Würden sie auch alle Etappen gewinnen, stiege der Betrag auf 88'000 Franken. Der Gesamtsieg wird mit 400 Weltcuppunkten honoriert, total liessen sich deren 750 verbuchen. In der Vergangenheit gewann bei den Männern in zwei von drei Fällen der Tour-de-Ski-Sieger Ende Saison auch den Gesamtweltcup.

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