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Klosters bekommt den Zuschlag nicht

Nach der plötzlichen Absage aus Obersaxen für die World Para Alpine Skiing Championships 2019 wäre Klosters gern in die Bresche gesprungen. Doch das Paralympische Komitee hat anders entschieden.

Südostschweiz
09.06.18 - 04:30 Uhr
Schneesport
Dank barrierefreier Angebote wie der Schaffürggli-Bahn will das IPC in Zukunft mit Klosters-Madrisa zusammenarbeiten.
Dank barrierefreier Angebote wie der Schaffürggli-Bahn will das IPC in Zukunft mit Klosters-Madrisa zusammenarbeiten.
YANIK BÜRKLI

Von Jano Felice Pajarola

Jetzt ist es definitiv: Die World Para Alpine Skiing Championships 2019, die Ski-Alpin-Weltmeisterschaften der Behindertensportlerinnen und -sportler, werden nicht in Graubünden über die Bühne gehen. Das Internationale Paralympische Komitee IPC hat sich für eine Durchführung nicht in Klosters, sondern in Italien und Slowenien entschieden, unter anderem im wettkampferfahrenen Kranjska Gora – offenbar, weil man nach der plötzlichen Absage aus Obersaxen auf Nummer sicher gehen will. So vermutet es Peter Baetschi, Eventmanager in Davos und federführend bei der Ersatzkandidatur von Klosters-Madrisa für die Championships 2019.

Zu wenig Höhendifferenz?

Wie Baetschi erklärt, hat es aber wohl noch aus anderen Gründen nicht geklappt mit dem In-die-Bresche-Springen von Klosters: Die Höhendifferenz auf der FIS-Abfahrtspiste hätte zwischen Start und Ziel nur 450 Meter betragen, gewünscht gewesen wären aber 600 Meter. «Das war der Hauptdiskussionspunkt», so Baetschi. Beim IPC habe es geheissen, man wolle eine dem Anlass würdige Abfahrtspiste, und dafür seien 450 Höhenmeter zu wenig. Allerdings betont Baetschi, die Experten der nationalen Skiverbände hätten im Vorfeld festgestellt, die Piste eigne sich durchaus für den Anlass, heisse es doch in den Vorgaben des IPC, es brauche Höhendifferenzen von 450 bis 800 Meter. «Und ich denke, organisatorisch und finanziell hätten wir die WM hingekriegt», sagt der Eventmanager.

Wirklich enttäuscht über die Absage ist Baetschi trotzdem nicht. Nicht nur sei der Austausch mit dem IPC sehr gut gewesen, es habe sich durch die Kandidatur und die Besuche der IPC-Vertreter vor Ort auch die Möglichkeit ergeben, Klosters-Madrisa auf die Weltkarte der Para-Ski-Anlässe zu bringen.

Para Winter Games als Option

Das Skigebiet habe in den letzten zehn Jahren vermehrt in die Barrierefreiheit investiert, und die Leute des Komitees hätten das sehr wohl zur Kenntnis genommen. «Sie wollen weiter mit uns zusammenarbeiten», erklärt Baetschi, denn auch in den Augen des IPC sei Madrisa «prädestiniert für Para-Wettkämpfe». Man habe denn auch sehr positive Signale bekommen. Und auch alle vor Ort involvierten Partner stünden einem solchen Engagement offen gegenüber. «Davos Klosters könnte zum Beispiel kandidieren für die Para Winter Games» – der nächste offene «Slot» sei die Durchführung im Jahr 2025. Eine Kandidatur müsse bis im Herbst eingereicht werden. Der Ball dafür liege allerdings bei der Destination und bei den Madrisa-Bahnen.

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