Wind verhindert Riesenslalom-Auftakt der Männer in Sölden
Der Riesenslalom-Auftakt der Männer in Sölden fällt der schlechten Witterung zum Opfer. Starke Windböen zwingen die Jury nach 47 Fahrern zum Abbruch. Für die Bündner Fahrer eine bittere Entscheidung.
Der Riesenslalom-Auftakt der Männer in Sölden fällt der schlechten Witterung zum Opfer. Starke Windböen zwingen die Jury nach 47 Fahrern zum Abbruch. Für die Bündner Fahrer eine bittere Entscheidung.
Zum wiederholten Mal konnte der Saisonauftakt der Männer auf dem Rettenbach-Gletscher nicht plangemäss durchgeführt werden. Bereits 2006, 2010, 2017 und 2018 hatten die Athleten unverrichteter Dinge die Heimreise antreten müssen.
«Wir hatten keine andere Wahl», begründete FIS-Renndirektor Markus Waldner den Entscheid der Jury, das Rennen nach einem halbstündigen Unterbruch um 11.45 Uhr abzubrechen. «Die Prognosen zeigten, dass der Wind tendenziell noch stärker werden würde.»
Odermatt: «Unten taktisch falsch gefahren»
«Es ist natürlich schade. Die ganze Skiwelt wollte das Rennen sehen, wir Athleten trainierten sieben Monate darauf hin», sagte Marco Odermatt nach dem Abbruch. Der Sieger von 2021 und 2022 konnte aber auch Positives mitnehmen: «Es würde noch ein bisschen mehr schmerzen, wenn ich eine halbe Sekunde vorne gewesen wäre. So war es ein guter erster Lauf, und ich bin mir sicher, dass ich im zweiten nochmals hätte angreifen können.»
Der Dominator der vergangenen beiden Jahre kam mit Startnummer 6 als Zweitschnellster ins Ziel. Der Topfavorit verlor nach besten Zwischenzeiten im untersten Sektor ohne erkennbaren Fehler viel Zeit und büsste im Ziel auf den Österreicher Marco Schwarz 0,29 Sekunden ein. «Ich bin gut in den Rhythmus gekommen. Es hat von Anfang an gepasst - bis Ende Steilhang», resümierte der 26-jährige Nidwaldner. Im Schlussabschnitt sei er taktisch falsch gefahren, habe zu viel Risiko genommen. «Ich wollte es früher laufen lassen als Marco Schwarz, büsste dafür aber, als ich im flachen härter fahren musste.»
Bitter für die Bündner
Ebenfalls in Lauerstellung wäre Gino Caviezel gelegen. Als zweitbester Schweizer war er im 5. Rang und mit einer knappen Sekunde Rückstand auf Schwarz in Tuchfühlung mit den Podestplätzen. Bitter war der Abbruch auch für Thomas Tumler und Livio Simonet, die einen guten ersten Lauf gezeigt und auf den Plätzen 14 und 15 gelegen hatten.
Verkraften konnte den Abbruch Loïc Meillard. Das Geburtstagskind, das erstmals mit einer neuen Bindung unterwegs war, verlor im Steilhang bei einem Rechtsschwung den linken Ski und schied aus.