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Vom ersten Weltcupeinsatz bis zum Rücktritt – das sind Caviezels Meilensteine

Mauro Caviezel erlebte Höhen und Tiefen in seiner Karriere als Skirennfahrer. Wir haben die wichtigsten Stationen in seiner Laufbahn als Sportler nochmals aufbereitet.

Stefan
Salzmann
13.01.23 - 16:00 Uhr
Ski alpin
Mauro Caviezel: Der Bündner erfährt während 16 Jahren im Weltcup die Erfolge und Rückschläge eines Skirennfahrers.
Mauro Caviezel: Der Bündner erfährt während 16 Jahren im Weltcup die Erfolge und Rückschläge eines Skirennfahrers.
Bild Peter Klaunzer / Keystone

2008 – erster Einsatz im Weltcup

Premiere: Als 20-Jähriger taucht Mauro Caviezel erstmals im Weltcup auf.
Premiere: Als 20-Jähriger taucht Mauro Caviezel erstmals im Weltcup auf.
Bild Alessandro della Valle / Keystone

 

Als 20-Jähriger bestreitet Mauro Caviezel erste Rennen im Weltcup. Die Einsätze auf höchster Stufe absolviert er im Slalom. Erst später wird er zum Riesenslalom- und anschliessend gar zum Speed-Fahrer. Erste Weltcuppunkte bleiben dem Mann aus dem Domleschg in den Anfängen seiner Karriere aber verwehrt. Dass er viel Talent mitbringt, zeigt Caviezel bereits in den Jahren zuvor. An den Schweizer Meisterschaften der Junioren gewinnt er mehrere Medaillen, beim European Youth Olympic Festival 2005 in Monthey holt er Bronze im Super-G und 2006 darf er sich über eine WM-Medaille bei den Junioren freuen. Er gewinnt Silber in der Kombination (Abfahrt und Slalom zusammen).

2011 – Schweizer Meistertitel bei den Aktiven

Schweizer Meistertitel im Super-G: Zeitgleich mit Christian Spescha wird Mauro Caviezel Schweizer Meister bei den Aktiven.
Schweizer Meistertitel im Super-G: Zeitgleich mit Christian Spescha wird Mauro Caviezel Schweizer Meister bei den Aktiven.
Bild Arno Balzarini / Keystone

Erstmals bei den Aktiven auf sich aufmerksam, macht Mauro Caviezel im März 2011. An den Schweizer Meisterschaften gewinnt er im Super-G zeitgleich mit Christian Spescha den Titel. Ein halbes Jahr später erleidet Caviezel die erste grössere Verletzung seiner Karriere. Im zweiten Durchgang eines FIS-Riesenslaloms in Zinal stürzt er schwer und zieht sich neben einer Schulterluxation einen Riss des vorderen Kreuzbandes und Verletzungen am Aussenmeniskus des linken Knies zu. Damit endet die Saison 2011/12 für ihn frühzeitig.

2013 – die Rückkehr, 2014 – die ersten Weltcuppunkte

Erste Weltcuppunkte: Mauro Caviezel holt 2014 die ersten Zähler im Weltcup in der Kombination am Lauberhorn.
Erste Weltcuppunkte: Mauro Caviezel holt 2014 die ersten Zähler im Weltcup in der Kombination am Lauberhorn.
Bild Jean-Christophe Bott / Keystone

Nach seiner schweren Verletzung bestreitet Caviezel erst in der Saison 2013/14 wieder Rennen. Im Europacup feiert er auf verkürzter Abfahrtsstrecke am Lauberhorn seinen ersten Sieg im Europacup. Kurz darauf holt er im Weltcup erstmals Punkte. Wieder ist der Ort Wengen, wo er in der Kombination auf den 12. Platz fährt. Noch weiter nach vorne reicht es ihm kurz darauf in Kitzbühel, wo er wiederum in der Kombination auf Rang 5 fährt und sein erstes Top-10-Resultat im Weltcup feiern darf. Ein Jahr später egalisiert er jenes Resultat im Super-G von Méribel. Auf einen Podestplatz oder einen Erfolg an einem Grossanlass muss er aber weiterhin warten.

2017 – die grosse WM-Überraschung

Erste und einzige WM-Medaille: 2017 gewinnt Mauro Caviezel (rechts) an der WM in St. Moritz überraschend Bronze in der Kombination hinter Topfavorit Marcel Hirscher (links) und dem Schweizer Sensationssieger Luca Aerni. 
Erste und einzige WM-Medaille: 2017 gewinnt Mauro Caviezel (rechts) an der WM in St. Moritz überraschend Bronze in der Kombination hinter Topfavorit Marcel Hirscher (links) und dem Schweizer Sensationssieger Luca Aerni. 
Bild Gian Ehrenzeller / Keystone

Caviezel muss sich gedulden, doch ausgerechnet an der Heim-WM 2017 in St. Moritz schlägt er überraschend zu. In der Kombination sichert er sich Bronze hinter dem österreichischen Topfavorit Marcel Hirscher und dem Schweizer Sensationssieger Luca Aerni. Kurz darauf fährt Caviezel auch im Weltcup erstmals aufs Podest. Im Super-G von Aspen wird er am 16. März Dritter. Der Durchbruch lässt in der kommenden Saison 2017/18 aber auf sich warten. Zwar ist der Bündner mit sechs Top-10-Plätzen konstant, weitere Podestränge kommen aber nicht dazu.

2018/19 – der Durchbruch

Hat gut lachen: Mauro Caviezel fährt in der Weltcupsaison 2018/19 fünfmal aufs Podest.
Hat gut lachen: Mauro Caviezel fährt in der Weltcupsaison 2018/19 fünfmal aufs Podest.
Bild Peter Schneider / Keystone

In der Weltcupsaison 2018/19 ist es soweit. Caviezel gelingt der Durchbruch an die Weltspitze. Ihm gelingen in diesem Winter fünf weitere Podestplätze. Hinzu kommen diverse Top-10-Platzierungen. Immer mehr mausert er sich zum Super-G-Spezialisten. Diese Wertung schliesst er auf Rang 3 ab. Dritter wird er auch in der Kombinationswertung, weil der immer stärker werdende Speed-Fahrer auch weiterhin im Slalom überzeugen kann. Nur an der WM setzt es eine kleine Enttäuschung ab. Er wird in der Kombination Siebter und in der Abfahrt Neunter. 

2019/20 – der grosse Erfolg

Konstanz als Schlüssel: Obwohl Mauro Caviezel im Weltcup sieglos bleibt, ist er der konstanteste Super-G-Fahrer und gewinnt folgerichtig die kleine Kristallkugel für die Disziplinenwertung.
Konstanz als Schlüssel: Obwohl Mauro Caviezel im Weltcup sieglos bleibt, ist er der konstanteste Super-G-Fahrer und gewinnt folgerichtig die kleine Kristallkugel für die Disziplinenwertung.
Bild Stian Lysberg Solum / Keystone

Seinen grössten Erfolg feiert Caviezel zum Ende der Saison 2019/20. Er gewinnt die Super-G-Disziplinenwertung und damit die kleine Kristallkugel. Er muss zwar weiterhin auf seine Siegpremiere als Fahrer im Weltcup warten, wird in den sechs Super-G-Rennen aber zweimal Zweiter, zweimal Vierter, einmal Dritter und einmal Fünfter. Dies reicht, um in der Disziplinenwertung drei Punkte Vorsprung auf den Österreicher Vincent Kriechmayr herauszufahren. Nicht nur im Super-G läuft es ihm rund. Auch in der Abfahrt und in der Kombination sammelt er je einen weiteren Podestplatz. 

2020/21 – der lang ersehnte Sieg

Erster und einziger Weltcupsieg: Endlich darf Mauro Caviezel nach seinem Sieg im Super-G die Korken auf dem Podest knallen lassen.
Erster und einziger Weltcupsieg: Endlich darf Mauro Caviezel nach seinem Sieg im Super-G die Korken auf dem Podest knallen lassen.
Bild Alessandro Trovati / Keystone

Die Saison 2020/21 beginnt nicht gut für Caviezel. In der Sommervorbereitung erleidet er einen Achillessehnenriss im linken Fuss. Doch der Bündner erholt sich schnell von seiner Verletzung und feiert ein märchenhaftes Comeback. Am 12. Dezember 2020 feiert er bei der Rückkehr in den Weltcup im Super-G von Val d’Isère seinen ersten und einzigen Weltcupsieg. Doch die Achterbahnfahrt geht kurz darauf weiter. Beim Super-G-Training in Garmisch-Partenkirchen stürzt er schwer und zieht sich eine starke Gehirnerschütterung, eine Knochenprellung sowie eine Aussenbandverletzung am linken Knie zu. Zwar kehrt er für die WM in Cortina d’Ampezzo zurück, scheidet aber früh aus und entscheidet sich kurz darauf, die Saison frühzeitig abzubrechen. Die Folgen sind schwerer als gedacht. Caviezel trägt ein Schädel-Hirn-Trauma davon und kehrt in der Saison 2021/22 nicht in den Weltcup zurück.

2023 – der Rücktritt

Ein letztes Mal im Fokus: Mauro Caviezel erklärt am 10. Januar 2023 in Wengen seinen Rücktritt.
Ein letztes Mal im Fokus: Mauro Caviezel erklärt am 10. Januar 2023 in Wengen seinen Rücktritt.
Bild Peter Klaunzer / Keystone

Nach einer verletzungsbedingt verpassten Saison kehrt Caviezel in der Saison 2022/23 voller Tatendrang in den Weltcup zurück. Doch es soll nicht sein. In seinem zweiten Renneinsatz, dem Super-G von Lake Louise, stürzt er Ende November abermals schwer und zieht sich ein erneutes Schädel-Hirn-Trauma zu. Zu viel für den Kämpfer, für das Stehaufmännchen. Caviezel gibt am 10. Januar 2023 in Wengen seinen Rücktritt vom Skirennsport bekannt.

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