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Meillard verpasst Podest um einen Hundertstel

Loïc Meillard verpasst das Podest im Weltcup-Slalom in Adelboden um einen Hundertstel. Der Neuenburger wird in dem vom Norweger Lucas Braathen gewonnenen Rennen Vierter.

Agentur
sda
08.01.23 - 17:06 Uhr
Ski alpin

Den gut 12'000 Zuschauern beim Slalom am Chuenisbärgli - etwa halb so viele wie beim Riesenslalom am Vortag - blieb der Jubelschrei in der Kehle stecken. Bis zur letzten Zwischenzeit lag Loïc Meillard in Führung, allerdings war sein Vorsprung konstant geschmolzen. Im Ziel fehlten dem Zweiplatzierten des ersten Laufs 22 Hundertstel auf den da noch führenden Norweger Atle Lie McGrath, vor allem aber lag er auch eine Hundertstel hinter dem Deutschen Linus Strasser. Weil sich Luca Braathen, der Führende aus dem ersten Lauf, keine Blösse gab, blieb Meillard der erneute Sprung aufs Podest verwehrt.

«Vierter zu werden in einem Heimrennen tut schon weh», bekannte Meillard, der im Riesenslalom Dritter geworden war. Wo die Zeit verloren gegangen war, konnte der 26-Jährige unmittelbar nach dem Rennen nicht genau sagen. Der zweite Lauf sei insgesamt kein guter gewesen.

Fünf Schweizer in den Punkten

Ramon Zenhäusern schaffte mit Rang 8 zum ersten Mal seit einem Jahr und Platz 4 ebenfalls in Adelboden eine Klassierung in den ersten zehn. Der Doppel-Meter aus dem Wallis tat damit nach einer schwierigen und durch eine Schulterverletzung geprägten Phase den nächsten Schritt zurück in die richtige Richtung.

Eine sehr gute Leistung zeigte erneut auch Marc Rochat. Der Waadtländer, vier Tage zuvor in Garmisch-Partenkirchen auf Platz 7, überzeugte diesmal mit Rang 9. Zwei Plätze dahinter reihte sich Daniel Yule ein, der Sieger von 2020. Zufrieden könne er mit seiner Leistung nur bedingt sein. «Ein elfter Platz in Adelboden ist nicht das, wofür ich den ganzen Sommer trainiere.» Nun hofft er auf eine Steigerung beim Slalom in Wengen, der kommende Woche am Sonntag stattfindet.

Der fünfte Schweizer mit einem zählbaren Ergebnis war Luca Aerni auf Platz 22. Tanguy Nef schied im zweiten Lauf aus.

Norwegischer Doppelsieg

Braathen errang seinen fünften Sieg im Weltcup, den dritten in einem Slalom. Der schon nach halbem Pensum führende Norweger siegte vor seinem Teamkollegen und «Ski-Zwilling» McGrath - Braathen ist am 19. April 2000 geboren, McGrath zwei Tage später. Die beiden feierten den Erfolg ausgelassen.

Braathens Bezug zum Chuenisbärgli kam bisher einer Hassliebe gleich. Vorab auf der Riesenslalom-Piste bewegte sich der junge Norweger «zwischen Himmel und Hölle», wie er es selber ausdrückte. Vor zwei Jahren hatte er bei einem Sturz im Zielhang eine Aussenbandverletzung im linken Knie erlitten, was das vorzeitige Saisonende bedeutet hatte. Im letzten Winter vermochte er die Gedanken an jenes Geschehnis nicht zu verdrängen. Er brach seine Fahrt im ersten Lauf ab. Auch an diesem Samstag kam er im Riesenslalom nicht ins Ziel. Er schied ebenfalls im ersten Durchgang aus.

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