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Drei Titelverteidiger mit Sorgen

Die amtierenden Weltmeister treten an der Weltmeisterschaft in Courchevel und Méribel ausnahmslos zur Titelverteidigung an. Die Erfolgsaussichten sind unterschiedlich.

Agentur
sda
04.02.23 - 05:00 Uhr
Ski alpin

Vor zwei Jahren in Cortina d'Ampezzo hatte es gleich vier Doppel-Weltmeister gegeben. Der Österreicher Vincent Kriechmayr gewann Gold in der Abfahrt und im Super-G, seine Landsfrau Katharina Liensberger im Slalom und, gemeinsam mit der Italienerin Marta Bassino, im Parallelrennen. Der Franzose Mathieu Faivre dominierte im Riesenslalom und im Parallelrennen, Lara Gut-Behrami im Super-G und im Riesenslalom. Für den dritten Schweizer Titelgewinn sorgte Corinne Suter in der Abfahrt.

Kriechmayr und Gut-Behrami gehören erneut zu den Titelkandidaten. Der Oberösterreicher reist als Sieger der Weltcup-Abfahrten in Gröden, Bormio und in Kitzbühel nach Frankreich. Auf der Streif hat er das erste der zwei Rennen für sich entschieden. Die Tessinerin hat den ersten Riesenslalom der Saison in Killington, Vermont, und den Super-G in St. Anton gewonnen und auch bei den meisten anderen Auftritten überzeugt.

Faivre dagegen ist derzeit nur ein Schatten seiner selbst. Der Ausrüster-Wechsel (von Head zu Salomon) ist ihm nicht gut bekommen. Als Bestergebnis hat er in seiner saisonalen Zwischenbilanz den 17. Rang im Riesenslalom in Schladming vorzuweisen. Schon im vergangenen Winter waren Faivres Ergebnisse eines Weltmeisters von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht würdig gewesen. Die beste Leistung gelang ihm ausgerechnet bei den Olympischen Spielen. In Yanqing sicherte er sich Bronze.

Zu Faivres Leidensgenossen zählt Sebastian Foss-Solevaag, der Weltmeister im Slalom. Der Norweger kämpft ebenfalls mit Abstimmungsproblemen beim Material. Die 13. Plätze in Kitzbühel und Schladming und der 16. Rang in Madonna di Campiglio sind das bisher einzig Zählbare, das Foss-Solevaag im laufenden Winter zustande gebracht hat. In den anderen vier Slaloms schied er aus.

Das dritte Sorgenkind in Weltmeister-Kreisen ist Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin ist derzeit ohne jegliches Selbstvertrauen unterwegs und fährt entsprechend verunsichert. Der 6. Platz im zweiten Slalom in Levi in Finnland ist das bisher höchste der Gefühle. Wie sehr die bereits wieder beendete Zusammenarbeit mit Trainer Livio Magoni Liensbergers Leistungen beeinflusst, lässt sich nur erahnen. In Österreich wird nach dem kurzen Intermezzo mit dem Italiener von einem «Kapitel voller Missverständnisse» gesprochen.

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