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Auftaktrennen in St. Moritz: Goggia siegt, Gut-Behrami holt als Dritte Schweizer Podestplatz

Sofia Goggia gewinnt den ersten Super-G in St. Moritz und deklassiert dabei die Konkurrenz. Cornelia Hütter wird Zweite, Lara Gut-Behrami Dritte. Die übrigen Schweizerinnen können nicht überzeugen.

Stefan
Salzmann
08.12.23 - 11:04 Uhr
Ski alpin

Das Podest

Sofia Goggia ist alles andere als eine Überraschungssiegerin dieses ersten Super-G-Rennens in St. Moritz. Als die Italienerin mit der Startnummer 7 ins Rennen eingreift, stellt sie die klare Bestzeit auf. Zwar scheint sie im Ziel nicht wahnsinnig zufrieden und verzieht das Gesicht. Schlussendlich kann aber niemand mit Goggia mithalten. 0,95 Sekunden verliert die zweitplatzierte Cornelia Hütter aus Österreich. 1,02 Sekunden sind es für die drittplatzierte Schweizerin Lara Gut-Behrami. Goggia ist also in diesem Auftaktrennen des Skiweltcups St. Moritz in einer eigenen Liga unterwegs. Ihr gelingt es am besten, die nötige Risikobereitschaft bei nebliger Sicht auf die Piste zu bringen. Kein Wunder, wenn man sich ans vergangene Jahr erinnert, als sie beim einten Rennen mit gebrochener Hand Zweite wurde und keine 24 Stunden später gewann. Sie ist auch Topfavoritin für die morgige Abfahrt und nach ihrem Super-G-Triumph auch für den abschliessenden Super-G am Sonntag.

Die Österreicherin Cornelia Hütter ist die einzige, die den Abstand auf die Siegerin unter einer Sekunde halten kann. Eine starke Leistung und ein toller Podestplatz für die 31-Jährige. Die Schweizer Bilanz rettet Lara Gut-Behrami mit einer Fahrt, die sie auf Platz 3 bringt. Sie hat das Glück auf ihrer Seite. Der Abstand auf die viertplatzierte Mikaela Shiffrin beträgt nämlich nur sechs Hundertstel.  

Das Spiel mit dem Publikum: Die Siegerin Sofia Goggia versteht es wie keine Zweite.
Das Spiel mit dem Publikum: Die Siegerin Sofia Goggia versteht es wie keine Zweite.
Bild Gian Ehrenzeller / Keystone

Die übrigen Schweizerinnen

Nur Corinne Suter kann einigermassen mit der Spitze mithalten. Als Achte verliert sie aber auch 1,91 Sekunden auf die Siegerin und entsprechend fast neun Zehntel auf ihre Teamkollegin Lara Gut-Behrami, die den dritten Platz belegt. Ansonsten enttäuschen die weiteren Schweizerinnen. Michelle Gisin, die mit den Rängen 4 und 6 in den beiden Trainings überzeugen konnte, macht im flachen Teil einen grossen Fehler, der sie weit nach hinten wirft. Die Enttäuschung ist entsprechend gross im Ziel. Genauso wie bei der Bündner Lokalmatadorin Jasmine Flury, die nie richtig in Schwung kommt und sich hinter Joana Hählen einreiht. Diese rundet das Schweizer Resultat mit einem Top-15-Platz ab.

Zweitbeste Schweizerin: Corinne Suter klassiert sich als Achte.
Zweitbeste Schweizerin: Corinne Suter klassiert sich als Achte.
Bild Jean-Christophe Bott / Keystone

Die Verhältnisse

Während am Donnerstag schönster Sonnenschein herrscht, ist es am Renntag neblig in St. Moritz. Auch leichter Schneefall herrscht. Doch das hält die Veranstalter nicht davon ab, das erste dieser drei Heimrennen in St. Moritz pünktlich zu starten. Auf der sowieso schon herausfordernden Weltcupstrecke ist das eine zusätzliche Schwierigkeit, welche die Skirennfahrerinnen erwartet. Nur die mutigsten können vorne mitmischen.

Nach einer Weile bricht die Wolkendecke etwas auf und es kommt etwas mehr Licht hinein. Lange hellt es aber nicht auf, deshalb wird es für viele Fahrerinnen mit höheren Nummer immer schwieriger, um nach vorne zu fahren.

Neblige Aussichten: Die Verhältnisse in St. Moritz sind nicht ganz einfach für die Skirennfahrerinnen.
Neblige Aussichten: Die Verhältnisse in St. Moritz sind nicht ganz einfach für die Skirennfahrerinnen.

Der entscheidende Unterschied

Was Sofia Goggia zwischen der ersten und zweiten Zwischenzeit macht, ist phänomenal. Keine andere Fahrerin ist in dieser Passage so schnell unterwegs wie sie. Dort macht sie den entscheidenden Unterschied, der dafür verantwortlich ist, dass sie bis ins Ziel fast eine Sekunde zwischen sich und die nächstbeste Fahrerin legen kann. Und einen überzeugenden Sieg herausfahren darf.

Das gab zu reden

Wer viel riskiert, kann vorne mitmischen. Das ist an diesem Freitag nötig bei schwieriger Sicht und teilweise blinden Toren. Für die eine oder andere Fahrerin ist das Risiko auch zu hoch. Beispielsweise geht es für Elena Curtoni nicht ganz glimpflich aus. Die Italienerin ist mit Startnummer 8 die erste, die auf der schwierigen Weltcupstrecke Corviglia stürzt. Von einer Welle wird sie ausgehebelt. Zum Schluss steht sie aber, nur der eine Ski hat sich selbständig gemacht und ist mehrere Meter in die Höhe gespickt. Fast hätte dieser noch einen Voluntari erwischt. Glück gehabt. 

Für Überraschung sorgt, dass Nina Ortlieb nicht am Start steht. Die Österreicherin befindet sich in guter Form und war am Donnerstag die Trainingsschnellste. Später wird bekannt, dass sie beim Einfahren gestürzt ist und sich am Unterschenkel verletzt hat. Grosses Pech für die Österreicherin.

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