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Odermatt freut sich auf «coolen Winter mit vielen guten Rennen»

Marco Odermatt ist nach dem Sieg in Sölden der gefragte Mann. An der Medienkonferenz nach dem Rennen steht er Red und Antwort.

Agentur
sda
23.10.22 - 16:59 Uhr
Ski alpin
Kann bereits nach dem ersten Rennen der Saison den Korken knallen lassen: Marco Odermatt.
Kann bereits nach dem ersten Rennen der Saison den Korken knallen lassen: Marco Odermatt.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Marco Odermatt, am Freitag haben Sie gesagt, dass es schwierig werde, die letzte Saison zu wiederholen. Doch bei erster Gelegenheit deklassieren Sie bereits wieder die Konkurrenz.

«Letztes Jahr fühlte ich mich vor Sölden besser. Aber wiederum perfekt in die Saison zu starten, ist wunderbar. Gleichzeitig muss ich sagen, dass es doch ein schwieriges Rennen war, gerade im zweiten Lauf waren die Schneebedingungen sehr speziell.»

In diesem Finaldurchgang gab es für Sie einen Schreckmoment. Wie nahe waren Sie da am Ausscheiden?

«Ja, der Fehler vor dem Steilhang. Das passiert, wenn man attackiert. Doch ich war im Flow und kann mich gar nicht richtig erinnern, was da los war. Ich muss mir das später im Video nochmals anschauen.»

Trotz dieses Fehlers lagen Sie so deutlich vor der Konkurrenz, mit wie viel Vorsprung werden Sie erst gewinnen, wenn Sie mal ohne Fehler bleiben?

«Wie gesagt: Der zweite Lauf war schwierig, es wurde immer dunkler. Deshalb werde ich gewiss nicht der einzige Fahrer gewesen sein, der Fehler gemacht hat. Ich bin schon nur damit zufrieden, dass ich auf den Beinen geblieben bin und diesen Sieg heimfahren konnte.»

Gab es im Finaldurchgang einen Moment, in welchem Sie dachten: Jetzt wird es eng?

«Dieses Gefühl hat man bei solchen Verhältnissen immer. Es fühlt sich nie gut an. Es heisst einfach immer: 'Weiter, weiter'. Doch ich habe mich darauf eingestellt, dass es einen Riesenkampf und nicht wie im ersten Lauf ein schönes Herunterfahren wird.»

Es schaut bei Ihnen immer so cool aus. Werden Sie eigentlich nie nervös?

«Natürlich bin auch ich nervös. Doch ich habe für mich das Rezept gefunden, dass es im Wettkampf gut funktioniert. Aber warum das so häufig funktioniert, das weiss ich auch nicht.»

Viele Ihrer Siege haben eine spezielle Geschichte - auch dieser?

«Vielleicht sogar zwei. Einerseits speziell ist es, weil es sich um den Saisonstart handelt und man nicht weiss, was die Konkurrenz gemacht hat im Sommer. Andrerseits ist am Tag zuvor Dietrich Mateschitz (Red-Bull-Gründer und Privatsponsor von Odermatt - Red.) gestorben. Deshalb wollten wir Red-Bull-Athleten für ihn Gas geben.»

Wie wichtig ist es, den Winter mit einem Sieg zu beginnen?

«Schon wichtig. Dieses erste Saisonrennen zeigt einem, dass man wieder auf dem richtigen Weg ist. Auch, dass die Vorbereitung im Sommer gut war. Gut zu wissen ist zudem, dass kein Fahrer einer anderen Nation einen Weg oder eine neue Technik gefunden hat, um zwei oder drei Sekunden schneller zu werden. Aber man hat in Sölden gesehen, dass gerade das norwegische Team sehr stark ist. Das wird ein cooler Winter mit für mich hoffentlich noch vielen guten Rennen.»

Die Rennen nächste Woche in Zermatt sind abgesagt. Wie geht es für Sie weiter?

«Jetzt stehen einige Tage mit Kraft- und Konditionstraining an. Danach geht es für zwei, drei Tage zurück auf die Ski und dann fliegen wir schon bald nach Nordamerika. Dort gilt mein Fokus dem Speed-Training.»

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