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Abfahrts-Gold brachte alle ins Rotieren

Am Samstag fuhr die Monsteiner Speedfahrerin Jasmine Flury die Abfahrt ihres Lebens. Der Weltmeister-Titel war die verdiente, aber doch unerwartete Belohnung dafür. Die Monsteiner sind aber auch stark darin, kurzfristige Feiern auf die Beine zu stellen, das wurde am Sonntagabend klar.

Pascal
Spalinger
13.02.23 - 12:20 Uhr
Ski alpin
Jasmine Flury und ihre Schwester Michéle  freuen sich über den grossen Empfang.
Jasmine Flury und ihre Schwester Michéle  freuen sich über den grossen Empfang.
ps

Jasmine Flury ging am Samstag in Méribel (F) bei besten Bedingungen mit der frühen Startnummer zwei ins Rennen – was sich am Ende als ideal erwies. Nachdem sie mit der Bestzeit im Stuhl der Führenden Platz nehmen durfte, musste sie eine ganze Weile zittern. Denn die Österreicherin Nina Ortlieb hatte im Ziel nur vier Hundertstelsekunden Rückstand, ihre Teamkollegin Corinne Suter deren zwölf. Als dann der Sieg feststand, kochten die Emotionen nicht nur bei Flury über. Denn alle drei Podestfahrerinnen hatten ihre eigene Vorgeschichte: Suter kämpfte nach einem Sturz in der ersten Abfahrt von Cortina d’Ampezzo (I) im Januar lange mit den Folgen einer Hirnerschütterung und konnte just am WM-Abfahrtsrennen wieder eine starke Leistung abliefern. Ortlieb hatte in der Vergangenheit immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen. Und auch Flury sah sich in den letzten Jahren immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert, packte am Samstag aber den perfekten Rennlauf aus. Dass sie mit ihrer besten Freundin Corine Suter zusammen auf dem Siegertreppchen stehen durfte, machte die Sache für die Monsteinerin noch spezieller.

Viele Tränen

Kein Wunder also, flossen viele Tränen. Flury erklärte in verschiedenen Interviews, dass sie die Tragweite ihres WM-Titelgewinns noch nicht wirklich fassen könne. Dass eigentlich niemand wirklich mit dem Sieg gerechnet hatte, zeigt die Tatsache, dass die Entourage eigentlich schon alles für die Heimreise nach Monstein bereit hatte und danach in Eile noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen musste.

Beim Interview, umringt von Fans, Kids der JOs Davos und Rinerhorn, die auf Autogramme warten.
Beim Interview, umringt von Fans, Kids der JOs Davos und Rinerhorn, die auf Autogramme warten.
ps

Es kamen mehr als erwartet

Flurys Goldmedaillen-Gewinn veranlasste verschiedene Personen, ein spontanes Organisationskomitée zu bilden, um für Sonntagabend eine Ad-hoc-Feier für die Weltmeisterin auf die Beine zu stellen. Die Öffentlichkeit wurde aufgerufen, mit Fahnen, Skis und Treicheln nach Monstein zu kommen und die Weltmeisterin mit einem würdigen Applaus zu empfangen. Das OK hatte an alles gedacht und sogar Shuttlebusse organisiert, welche die Gäste nach der Feier wieder ins Tal brachten. Die Veranstalter wurden belohnt: Es kamen nicht nur die erhofften 200, sondern mindestens doppelt so viele Personen. Jasmine Flury fuhr mit dem Pferdegespann vor und wurde von ihrem Umfeld sowie vielen Fans frenetisch empfangen – unter anderem von Aktiven und JO-Kindern aus den Skiclubs Davos und Rinerhorn. Landammann Philipp Wilhelm überbrachte nicht nur die Gratulation der Gemeinde, sondern meinte auch, dank Flury rückten Monstein und das restliche Davos noch ein wenig näher zusammen.

Am Sonntag wurde die 29-jährige Monsteinerin von ihrer Fangemeinde in ihrem Heimatort empfangen und gefeiert. 
Am Sonntag wurde die 29-jährige Monsteinerin von ihrer Fangemeinde in ihrem Heimatort empfangen und gefeiert. 
zVg/Olivia Aebli-Item

Es ist den Organisatoren gelungen, innerhalb von kürzester Zeit eine würdige Feier auf die Beine zu stellen. Die Monsteiner wissen halt, wie richtig gefeiert wird. Das haben sie am Sonntagabend wieder einmal eindrücklich bewiesen.

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