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Feuz, Suter und Yule noch mit Chancen auf Kristall

Beim Weltcupfinal in Courchevel kämpfen die Ski-Asse noch um diverse Kristallkugeln. Ein Überblick.

Agentur
sda
14.03.22 - 16:00 Uhr
Ski alpin

Seit dem vergangenen Wochenende in Kranjska Gora hat Marco Odermatt mit der grossen Kristallkugel das Grösste, das man im alpinen Skirennsport gewinnen kann, auf sicher. Auch der Sieg in der Riesenslalom-Wertung ist dem Nidwaldner nicht mehr zu nehmen.

Fünf Entscheidungen, wobei in deren drei auch Schweizer zumindest noch theoretische Chancen auf Kristall haben, fallen erst in den kommenden Tagen beim Weltcup-Finale in Courchevel und Méribel. Ein Überblick:

Feuz mit 23 Punkten Rückstand

Viermal in Serie hat Beat Feuz zuletzt den Abfahrts-Weltcup zu seinen Gunsten entschieden. Nummer 5 in dieser Liste - und damit der Rekord - ist möglich, allerdings liegt es nicht mehr alleine in der Hand des Emmentalers. 23 Punkte beträgt sein Rückstand auf Aleksander Kilde vor der letzten Abfahrt am Mittwoch. Das bedeutet, dass Feuz selbst bei einem Sieg darauf hoffen muss, dass sich noch ein Fahrer zwischen ihn und den Norweger schiebt.

Gefahren wird in Courchevel auf der neuen Piste L'Eclipse. Auf dieser werden in dieser Woche die ersten offiziellen Wettkämpfe überhaupt ausgetragen. Das muss keineswegs zum Nachteil von Routinier Feuz sein, wie sich im Februar gezeigt hat. An den Winterspielen in Peking gewann der 35-Jährige bei vergleichbarer Ausgangslage Olympia-Gold in der Abfahrt.

Neben Kilde (570 Punkte) und Feuz (547) haben auch Matthias Mayer (486) und Dominik Paris (482) noch geringe Chancen auf den Disziplinen-Sieg.

Suter und Yule mit geringen Aussichten

Gering ist auch Corinne Suters Hoffnung auf den Gewinn der kleinen Abfahrts-Kristallkugel, die sie 2020 schon einmal in ihren Besitz bringen konnte. Wie Feuz holte die Schwyzerin an den Winterspielen Gold in ihrer Paradedisziplin und ist sie vor dem letzten Saisonrennen in der Abfahrt Zweite. Suters Defizit auf Sofia Goggia beträgt jedoch bereits 75 Punkte. Der Italienerin reicht damit in Courchevel in jedem Fall Platz 10 zum Disziplinen-Sieg.

Kristoffersen führt klar

Dass eine verrückte Slalom-Saison bei den Männern erst mit dem letzten Rennen des Winters entschieden wird, ist nur folgerichtig. Der zuletzt extrem formstarke Norweger Henrik Kristoffersen befindet sich mit 371 Punkten dabei klar in der Pole-Position für seine dritte Slalom-Kugel vor seinem Landsmann Lucas Braathen (323). Hinter Linus Strasser (307) und Manuel Feller (301) hat zumindest auf dem Papier auch Daniel Yule (283) noch Chancen auf den Triumph im Slalom-Weltcup.

Spannendes Duell Shiffrin - Vlhova

Bei den Frauen sind neben der Abfahrt noch zwei weitere Wertungen nicht entschieden. Im Gesamtweltcup nimmt Mikaela Shiffrin die letzten vier Saisonrennen mit 56 Punkten Vorsprung vor Petra Vlhova in Angriff (1245:1189). Gut möglich, dass das spannende Duell zwischen der Amerikanerin, die letzten Monat an den Winterspielen in China ein Fiasko erlebt hatte, und der slowakischen Titelverteidigerin, die vom Tessiner Mauro Pini trainiert wird, erst am Sonntag entschieden wird.

Dannzumal wird der Riesenslalom ausgetragen, in welchem die Kristallkugel ebenfalls noch nicht vergeben ist. Die beste Ausgangslage hat Olympiasiegerin Sara Hector mit 522 Punkten vor Tessa Worley (517), Shiffrin (471) und Vlhova (431).

Schweiz im Nationencup (zu) weit zurück

Ebenfalls noch offen ist, wer den Nationencup gewinnt. Nach zwei Saisons droht der Schweiz, das Label als Skination Nummer 1 abhanden zu kommen. Die fast 600 Punkte Rückstand auf Österreich sind in den letzten acht Rennen sowie dem Team-Wettkampf unter normalen Umständen nicht mehr wettzumachen.

Der Rückstand ist fast vollumfänglich auf das Frauen-Team zurückzuführen, was jedoch erklärbar ist, da die Schweizer Topfahrerinnen Lara Gut-Behrami, Wendy Holdener, Michelle Gisin und Corinne Suter in dieser Saison allesamt vor gesundheitlichen Rückschlägen nicht verschont worden sind.

Ganz spannend präsentiert sich das Rennen um die Nummer 1 zumindest noch bei den Männern. Odermatt, Feuz und Co. liegen nur um 19 Punkte hinter den Österreichern zurück (4888:4907).

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