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Es ist Zeit für einen Schweizer Exploit

Skifans kommen in diesen Wochen voll auf ihre Kosten: Nach dem Abfahrt-Weltcup der Frauen in Crans-Montana steht bereits der nächste Weltcup in Lenzerheide vor der Tür.

Südostschweiz
02.03.22 - 17:25 Uhr
Ski alpin
Will mehr und kann mehr: Lara Gut-Behrami bei der Abfahrt vom letzten Wochenende in Crans-Montana.
Will mehr und kann mehr: Lara Gut-Behrami bei der Abfahrt vom letzten Wochenende in Crans-Montana.
Alessandro della Valle / KEYSTONE / Claudio Sidler

Es war hauchdünn. Nur 0,39 Sekunden fehlten Priska Nufer als beste Schweizerin am Abfahrt-Weltcup in Crans-Montana für einen Platz auf dem Podest. Schön wäre es gewesen, sich in der Heimat auf das Treppchen zu stellen und sich von Familie und Fans feiern zu lassen.

Doch den Schweizer Skirennfahrerinnen bleibt gar keine Zeit zu hadern, denn schon am nächsten Wochenende haben sie die Chance, bei einem Heimrennen ganz vorne mitzufahren. Spannung ist auf der Piste «Silvano Beltrametti», eine der schwierigsten Rennpisten im Frauen-Weltcup, garantiert: In beiden Disziplinen ist das Rennen um die Kristallkugeln noch völlig offen.

Im Riesenslalom stehen nach dem Weltcup in Lenzerheide noch zwei weitere Rennen an, wobei noch fünf Athletinnen rechnerische Chancen auf die kleine Kugel machen können.

Brignone brilliert im Super-G

Im Super-G hingegen hat sich die Italienerin Federica Brignone in den sieben von neun Rennen bereits in beste Ausgangslage gebracht. Die Schweizerinnen Lara Gut-Behrami und Corinne Suter liegen derweil gleichauf im 5. Zwischenrang. Ihr Rückstand auf Brignone lässt sich allerdings auch im Optimalfall mit zwei Siegen nicht mehr wettmachen.

Trotzdem stehen die Aussichten auf einen Schweizer Jubeltag in Lenzerheide gut, denn wer im Kanton Graubünden ein Schweizer Weltcup-Sieg bejubeln will, der sollte bei den Frauen zuschauen. Wendy Holdener gewann in Lenzerheide 2016 und 2018 in der Kombination, Lara Gut-Behrami sicherte sich 2014 im Super G und der Abfahrt gar einen doppelten Triumph.

Im Graubünden nichts Neues

Nichts Neues würden nun viele sagen, denn die Schweizer Frauenpower dominiert ihre männlichen Kollegen im Graubünden schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Dabei muss erwähnt werden, dass die Frauen häufiger als die Männer in Lenzerheide am Start standen. Der Unterschied ist trotzdem eklatant.

Elf Mal klassierte sich eine Schweizerin in den letzten zehn Jahren unter die ersten drei. Die Männer hingegen gingen schon seit Längerem leer aus. 2007 fuhr zuletzt mit Daniel Albrecht ein Schweizer in Lenzerheide aufs Podest. Vor ihm war Thomas Burgler erfolgreich – im Jahre 1986. Einzig der erste Platz im Teamevent 2014 rettet an dieser Stelle noch die Ehre der Männer, aber auch da hatten die Schweizerinnen ihre Skier im Spiel.

Es scheint darum, als wäre die Lenzerheide den Schweizer Skirennfahrerinnen wohlgesonnen. Und apropos «scheint» und «gesonnen»: Hatte das Wetter vor einem Jahr noch keine Speedrennen zugelassen, erwartet uns in diesem Jahr Sonnenschein. Stand heute ist an beiden Renntagen gutes Wetter prognostiziert, womit einem spektakulären Rennwochenende mit Schweizer Erfolgen nichts im Wege stehen sollte.

Folgende Athletinnen werden diese Woche beim Weltcup in Lenzerheide für die Schweiz am Start stehen:

Samstag, 05.03.2022 – Super-G Lara Gut-Behrami, Corinne Suter, Michelle Gisin, Jasmine Flury (GR), Joana Hählen, Wendy Holdener, Jasmina Suter, Priska Nufer, Stephanie Jenal (GR), Noémie Kolly und Nathalie Gröbli

Sonntag, 06.03.2022 – Riesenslalom Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Camille Rast, Wendy Holdener, Andrea Ellenberger, Simone Wild (GR), Vivianne Härri, Vanessa Kasper (GR), Jasmina Suter und Priska Nufer

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