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Sicherheitschef beim Eidgenössischen Schwingfest zurückgetreten

Der Sicherheitschef beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) von Ende August in Pratteln BL ist zurückgetreten. Das Organisationskomitee des ESAF bestätigt Medienberichte. Zum Konflikt führten offenbar unterschiedliche Ansichten über die Sicherheit.

Agentur
sda
03.06.22 - 12:22 Uhr
Schwingen

Der Sicherheits-Chef Marcus Müller ist seit 30. April 2022 «aus persönlichen Gründen» nicht mehr im Organisationskomitee (OK) des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes 2022, wie der OK-Geschäftsführer Matthias Hubeli der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt. Die «Basler Zeitung» und der «Tages-Anzeiger» publizierten am Freitagmorgen diese Nachricht.

Im Medienbericht wird geschrieben, der Sicherheits-Chef Marcus Müller habe sich zurückgezogen, weil das OK des ESAF seine Sicherheitshinweise nicht ernst genommen habe. «Am Ende wollte ich die Verantwortung nicht mehr tragen», wird Marcus Müller in den beiden Medien zitiert. Marcus Müller war für Keystone-SDA telefonisch am Freitagmorgen nicht erreichbar.

Das OK des ESAF antwortet auf Fragen der Keystone-SDA: «Die Betrachtung der einzelnen Risiken beziehungsweise der Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind, führte teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen.»

Sicherheit für 51'000 Zuschauer

Am ESAF werden über 51'000 Menschen erwartet. Das Gelände in Pratteln ist auf drei Seiten abgeriegelt durch die Eisenbahnlinie, einen Bach und die Autobahn A2. Der Zugang kann nur über den Norden erfolgen. Unterschiedliche Ansichten im OK sollen laut Medienberichten punkto Fluchtwege geherrscht haben, sollte die grosse Menschenmenge das Gelände notfallmässig verlassen müssen. «Dies sind aber Gegebenheiten, welche mit entsprechenden technischen Massnahmen sehr gut gelöst werden können», entgegnet das OK des ESAF auf Anfrage. Das OK denke an Brücken und Passerellen.

Die Basler Firma Gruner AG bestätigt gegenüber Keystone-SDA, dass sie ein Sicherheitskonzept für das ESAF 2022 erstelle. Weitere Auskünfte will die zuständige Person nicht geben und verweist auf die Geheimhaltungspflicht im Vertrag: «Solche Geheimhaltungsklauseln sind in unseren Verträgen üblich.»

Marcus Müller leitete vor seiner Pensionierung viele Jahre lang das Amt für Militär und Bevölkerungsschutz des Kantons Basel-Landschaft. Mehrere Staatsangestellte dieses Amtes sind dieses Jahr an der Organisation des ESAF beteiligt, wie der Kanton gegenüber Keystone-SDA bestätigt. Das OK präsidiert der Vorsteher der Baselbieter Gesundheits- und Volkswirtschaftsdirektion Thomas Weber (SVP).

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